Gartenkräuter: beliebt und gesund. Tipps zum Anbau hier.
Kräuter sind das A und O jeder Küche. Was wäre ein sommerlicher Tomatensalat ohne Basilikum und wie abwechslungsreich und gesund kann man mit Petersilie, Schnittlauch, Dill, Bohnenkraut, Liebstöckel, Oregano, Thymian, Rosmarin und Co. würzen. An gewissen Aromen scheiden sich allerdings die Geister. Oder wie schmeckt Ihnen beispielsweise Koriander oder Estragon?
Die Themen im Überblick:
Gartenkräuter: beliebt und gesund
Kräuter – und aus Nahrung werden Leckerbissen
Küchenkräuter verwendet man am besten frisch. So können ihre wertvollen ätherischen Öle die volle Wirkung entfalten. Für die kalten Monate kann man Kräuter auch trocknen oder in kleinen Gefässen (dazu eignen sich auch Schraubgläser) einfrieren und bei Bedarf die gewünschte Menge abschaben.
Eingefrorene Kräuter behalten ihr Aroma eindeutig besser, die schmecken nahezu wie frisch geerntet, während sie beim Trocknen meist an Aroma einbüssen und leider auch einen typischen «Heugeschmack» aufweisen.
Kräuter eignen sich hervorragend zum Aromatisieren von Essig, Öl oder Salz, sei es zum selbst Geniessen oder als beliebte Mitbringsel oder Geschenke.
Heilkräuter bei kleinen und grösseren Leiden
Traditionell werden seit jeher Heilkräuter verwendet und angebaut. Sie sind sanft und wirkungsvoll:
- Salbeitee bei Hals- und Zahnschmerzen,
- Thymiantee bei ersten Erkältungssymptomen,
- Pfefferminze bei Völlegefühl,
- Verveine und Melisse zur Entspannung nach einem hektischen Tag
- etc.
Es lohnt sich auch, Salate und Gemüse und viele weitere Gerichte grundsätzlich mit frischen Kräutern zu verfeinern. So bekommt man regelmässig Vitamine, Mineralstoffe und weitere gesunde Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Bitterstoffe, Saponine, Flavonoide etc.
Auf diese Weise kann man vielleicht sogar Salz einsparen, das unserer Gesundheit gar nicht zuträglich ist.
Lust auf eine Kräuterplantage?
Kräuter verwöhnen nicht nur den Gaumen, sie duften auch herrlich. Sie eignen sich für Balkon, Terrasse und wachsen natürlich am liebsten im Freiland. Dort haben sie ein natürliches Umfeld und sind dadurch resistenter gegen Krankheiten und Schädlinge. Bei der Haltung in Gefässen müssen diese einfach gross genug sein, damit sich die Wurzeln frei entfalten können. Ein Abflussloch unten im Topf gehört selbstverständlich dazu, da Staunässe oft den Tod der Pflanzen bedeutet.
Auch in einem Blumenbeet machen sich Kräuter gut. Und machen sich gleichzeitig nützlich. Thymian und Rosmarin vertreiben durch ihren Duft Nacktschnecken und Salbei hilft gegen Läuse.
Kräuter im Garten, sich gesund und geschmacksvoll Ernähren.
Kräuterernte – der beste Zeitpunkt
Zum sofortigen Verzehr können Kräuter jederzeit geerntet werden. Fürs Einmachen oder Trocknen lohnt es sich allerdings, auf einen günstigen Zeitpunkt zu achten.
Die Ernte geschieht am besten kurz vor und während der Blüte dann sind die meisten Inhaltsstoffe vorhanden und die Aromen sind am intensivsten.
Auch die Tageszeit spielt eine wichtige Rolle. Morgens, gleich nach dem Abtrocknen des Taus ist der Gehalt an duftenden ätherischen Ölen am grössten. Für die Ernte von Kräutern verwendet man ein scharfes Messer oder eine Schere und schneidet nicht nur einzelne Blättchen, sondern ganze Triebspitzen ab, so werden die Pflanzen zu neuem Austrieb angeregt.
Kräuter können gute und schlechte Nachbarn haben
Wie wir Menschen sind auch Kräuter einander nicht immer sympathisch.
- Petersilie ist in diesem Bereich besonders heikel. Sie mag nicht neben Dill und Kerbel stehen, ja überhaupt nicht neben anderen Doldenblütlern. Salat schmäht sie ebenfalls.
- Oregano und Thymian können einander nicht riechen.
- Basilikum steht nicht gerne neben Melisse und Minze.
Naturnaher Garten: Kräuter gehören unbedingt dazu
Aus einem naturnahen Garten sind Kräuter nicht wegzudenken. Sie blühen üppig und sind dadurch sehr bienen- und überhaupt insektenfreundlich. Dies trägt massgeblich zur Erhaltung oder Wiederherstellung einer gesunden Biodiversität und zu einem funktionierenden Ökosystem bei.
Unterschiedlicher Standort und Wasserbedarf von Kräutern
Kräuter haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Einige benötigen regelmässig Wasser. Basilikum, zum Beispiel, hat hier keine grosse Toleranz. Nicht zu trocken und nicht zu feucht und auf keinen Fall Staunässe. Und weder zuviel Zugluft noch Kälte. Eine kleine Prinzessin also.
Andere mediterrane Kräuter sind viel anspruchsloser: Rosmarin, Thymian, Lavendel, sind Sonnenanbeter und können in ihren etwas festeren Blättern Feuchtigkeit gut speichern. Wahrscheinlich hat aus diesem Grund ein Gärtnerherz die Kräuterschnecke ins Leben gerufen.
Kräuterschnecke: ausgeklügelter Anbau der besonderen Art
Eine Kräuterschnecke ist im wahrsten Sinn des Wortes die schneckenartig angeordnete Kultivierung von Kräutern. Der grosse Vorteil hierbei ist, dass die verschiedenen Kräuter ihrem Wasserbedarf nach gepflanzt werden können.
- Zuoberst ist es am trockensten, dorthin kommen die mediterranen, trockenliebenden Kandidaten.
- Prinzessin Basilikum kommt in die mittlere Zone, zusammen mit Petersilie und Salbei, die auch nicht zu viel Feuchtigkeit möchten.
- Weil Wasser, den physikalischen Gesetzen folgend, immer abwärts läuft, kommen zuunterst die feuchtigkeitsliebenden Pflanzen, sprich Melisse, Pfefferminze, Schnittlauch.
Ein geniales Prinzip und ein attraktiver Blickfang in jedem Garten! Auf kleinem Raum kann man eine grosse Anzahl Kräuter relativ rückenschonend pflanzen, pflegen und ernten. Kräuterschnecken sieht man in allen Grössen und aus den verschiedensten Materialien. Kleinere kann man gleich als Ganzes kaufen. Oder man schichtet sich aus Steinen selbst eine. Dafür eignen sich Natursteine oder auch Mauersteine aller Arten.
Dann gibt es noch die fachkundig gemauerten Exemplare, die einem ein Gartenbauer bestimmt gerne hinzaubert und auch gleich mit der richtigen Erde befüllt. Das genüssliche Pflanzen und Gedeihen kann beginnen.
© haus-planen.ch, 16.4.2024, Tabea Räber