Garten gestalten: Bedürfnisse und Voraussetzungen

Eine Gartengestaltung steht an. Wie geht man am besten vor und auf welche Dinge sollte man achten? In diesem Artikel finden Sie Tipps zur Gartengestaltung. 

Was ist wichtig bei der Gartengestaltung? Garten bedeutet ein sich laufend veränderndes Zusammenspiel von vielen Bedürfnissen. Ein fortlaufendes Geben und Nehmen von Pflanzen, Tieren, Menschen, Sonne, Regen, Licht und Schatten.

Themen dieses Artikels

Den eigenen Garten gestalten: Bedürfnisse und Voraussetzungen berücksichtigen

Garten gestalten: Bedürfnisse und Voraussetzungen

Den eigenen Garten gestalten: Bedürfnisse und Voraussetzungen berücksichtigen.

Wohlbefinden fördert Wachstum

Je besser die Stimmung in einem sozialen Umfeld ist, desto wohler fühlen wir uns und desto besser können wir uns entwickeln. Eine motivierte Schulklasse ist lernfähiger als eine, in der es kriselt. Dieses Prinzip gilt auch bei der Gartengestaltung.

Pflanzen brauchen ebenfalls ein Umfeld, welches ihr Wachstum ermöglicht und fördert.

Für die Gartengestaltung Bedürfnisse genau eruieren

Normalerweise fragen wir uns, wie wir unseren Garten gestalten möchten. Unsere Bedürfnisse stehen an erster Stelle. Dabei gehen wir vielleicht sehr pragmatisch vor. Möglichst pflegeleicht soll der Garten sein. Dazu wünschen wir uns üppige und möglichst lange blühende Pflanzen.

Gerne träumen wir von unserem fertigen Garten und sehen nicht die Arbeit und den ganzen Aufwand, der dahintersteckt.

Hinter einem schönen Garten stehen viel Planung, Pflege und Geduld, wobei die Bedürfnisse von Pflanzen und Tieren stets berücksichtigt werden müssen.

Ein Garten ist ein komplexes System von Pflanzen und Tieren, wozu auch unzählige Klein- und Kleinstlebewesen gehören.

So brauchen einige Kleintiere zum Beispiel hohes Gras, einen Gehölzhaufen, hellen und dunklen, trockenen und feuchten Lebensraum. Tipp: Rasen nicht zu tief schneiden, damit die darin lebenden Kleinlebewesen erhalten bleiben, welche ihre spezifischen Aufgaben erfüllen und auch als Nahrung für Vögel dienen.

Diese Kleintiere sehen wir nicht unbedingt, geschweige denn hätten wir sie gerne in unserem Garten. Doch die Natur ist äusserst vielfältig.

Wie wir Menschen auch. Was haben wir als Gartenbesitzer für Wünsche und Bedürfnisse? Möchten wir unseren Garten auch am Abend geniessen? Braucht es eine besondere Gartenbeleuchtung? (Achtung Lichtverschmutzung). Planen wir, oft draussen zu sein? Jede Überlegung im Vorfeld hilft, einen Garten bedürfnisgerecht zu gestalten.

Garten: Bedürfnisse von Mensch, Tier und Pflanze vereinen

Garten: Bedürfnisse von Mensch, Tier und Pflanze vereinen

Garten: Bedürfnisse von Menschen, Tieren und Pflanzen vereinen

Von den eigenen Ideen zur Umsetzung durch den professionellen Gartenbauer

In einem Gespräch mit dem örtlichen Ornithologen oder Biologen erfahren wir mehr über die Möglichkeiten, über Do’s und Don’ts für unsere Gartengestaltung, wenn wir die Bedürfnisse der regionalen Tierarten berücksichtigen wollen.

Wir können nicht alle Pflanzen und Tiere samt ihren Bedürfnissen kennen. Besagte Fachpersonen können uns auf wichtige Punkte aufmerksam machen.

Traumgarten visualisieren

Dann den Wunschgarten mal skizzieren. Alles, was notiert ist, hilft dem späteren Gartenbauer, sich ein genaueres Bild Ihrer Vorstellungen zu machen. Haben Sie andere Gärten, die Ihnen gefallen im Web, in einem Prospekt oder real irgendwo gesehen?

Visualisierung hilft sehr.

Nichts ist so schwierig zu erkennen oder zu verstehen als das, was nicht mitgeteilt wurde. Wie viel letztendlich umgesetzt werden kann, ist eine Frage der Machbarkeit und des Budgets.

Gartengestaltung durch den Gartenprofi: Wissen verhindert Fehler

Gartengestaltung durch den Gartenprofi: Wissen verhindert Fehler

Gartengestaltung durch den Gartenprofi: Wissen verhindert Fehler

Customizing in der Gartengestaltung – spezielle Wünsche erhöhen den Preis

Customizing (Kundenwunsch) ist ein Begriff, der bei der Gestaltung von Webseiten oft zitiert wird. Dahinter stecken Spezialwünsche, die nicht mit den üblichen Tools umgesetzt werden können. Diese Wünsche müssen speziell programmiert werden. Steht ein Update an, sind es diese speziellen Programmierungen, die z. T. sehr aufwändig an das neue Update angepasst werden müssen.

Die Idee von Customizing kann auch auf die Gartengestaltung übertragen werden. Je einfacher der Garten, desto kostengünstiger. Je spezieller die Kundenwünsche, desto kostspieliger.

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, doch, wie bereits erwähnt: Die Natur hat ihre eigenen Gesetze.

Naturnaher Garten

Diese Gesetze zu kennen und zu berücksichtigen, lohnt sich allemal. Am besten und einfachsten geschieht dies mit einem naturnahen Garten. Um einen Garten naturnah zu gestalten, empfiehlt es sich, grundsätzlich einheimische Pflanzen und Materialien zu wählen.

Pflanzen und Tiere, die am gleichen Ort vorkommen, sind von Natur aus eng miteinander verbunden.

Sie bedingen und fördern einander gegenseitig. Einheimische Pflanzen bilden somit die Lebensgrundlage für unsere Wildtiere. Sie bieten ihnen Nahrung und Schutz und sorgen für ein optimales Klima bis hin zu den Bodenbakterien, welche unter anderem für die Qualität der Erde zuständig sind, was wiederum den Pflanzen zugutekommt. Ein natürlicher, lebensspendender Kreislauf, den zu unterstützen sich unbedingt lohnt.

Zu empfehlen sind ein Gehölzsaum für Vögel, ein Steinhaufen oder eine Mauer für Eidechsen und viele Beete für fliegende Insekten.

Neophyten, nein danke

Während einheimische Pflanzen den natürlichen Kreislauf der Natur optimal unterstützen, gibt es auch Pflanzen, die dem auf der ganzen Ebene massiv entgegenwirken. Unsere einheimische Flora und Fauna ist nicht nur durch den Klimawandel bedroht, sondern auch durch bewusst oder unabsichtlich eingeführte Pflanzen, sogenannte Neophyten.

Neophyten verdrängen die hiesigen Pflanzen und Tiere und bedrohen deren Bestand in fortschreitendem Mass.

Beispiele für Neophyten in Parks und Gärten sind:

  • Amerikanische Goldrute

  • Einjähriges Berufkraut

  • Sommerflieder (Schmetterlingsflieder),

    ist auf der Schwarzen Liste der Schweizerischen Kommission für die Erhaltung von Wildpflanzen als unerwünscht taxiert.

  • Riesenbärenklau

  • Kirschlorbeer

  • Robinie (falsche Akazie)

  • Götterbaum

  • Essigbaum:

    Mit seinen Wurzelsprossen bildet der Essigbaum undurchdringliche Dickichte und verdrängt alle anderen Pflanzen.

  • Gewöhnliche Jungfernrebe,

    wilder Wein (Parthenocissus inserta)

Hat man bereits Neophyten im eigenen Garten, empfiehlt es sich, diese zu entfernen. Aushub und blühende oder samentragende Pflanzenteile im Hauskehricht entsorgen oder verbrennen. Kein Ausbringen in die Natur, da sich die Pflanzen dort unkontrolliert vermehren können.

FAQ zum Thema Gartengestaltung

FAQ zum Thema Gartengestaltung

FAQ zum Thema Gartengestaltung

Wie kann ich meinen Garten gestalten?

Hier die wichtigsten Vorentscheidungen:

  • Einfriedung? Zaun oder Hecke?
  • Beete? Beet Einfassungen aus Holz, Beton oder Stein?
  • Rasenflächen?
  • Gartenlauben?
  • Pergolen oder Rankgerüste?
  • Wege? Trittplatten?
  • Sichtschutzelemente aus Holz, Bepflanzung?
  • Teich?

Wie strukturiert man einen Garten?

Hecken und Bäume, überlegt platziert, lockern das Gesamtbild eines Gartens auf und sorgen für Natürlichkeit. Bei grosszügigen Platzverhältnissen erzeugen auch geschwungene Linien eine Tiefenwirkung.

Wie legt man einen pflegeleichten Garten an?

Haben Pflanzen einen geeigneten Standort, müssen sie in heissen Sommern viel weniger gegossen werden, was Zeit und Ressourcen spart. Dazu muss Rasen nicht unbedingt englisch anmuten. Allgemein als Unkraut bezeichnete Pflanzen wie Gänseblümchen, Klee, wildes Vergissmeinnicht (Katzenäugli) oder Löwenzahn bilden wichtigen Nahrungsquellen für Insekten und sind als üppiger Blütenteppich eine Augenweide.

Was macht einen schönen Garten aus?

Ein schöner Garten besitzt eine gewisse Struktur, egal, ob diese eher offengehalten oder parkartig angelegt ist. Hecken, Mauern und Zäune können den Garten in Bereiche unterteilen, Sichtschutz gewähren, Strassenlärm fernhalten und ihn gemütlich machen.

Welche Pflanzen sollte man im Garten haben?

Für viele bietet der eigene Garten eine Bühne, um die schönsten Pflanzen zu präsentieren.

Hier einige Vorschläge von wunderschönen einheimischen Gartenpflanzen:

  • Echter Wurmfarn (Dryopteris filix-mas), für schattige Lagen
  • Schachbrettblume (Fritillaria meleagris)
  • Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)
  • Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium)
  • Johanniskraut (Hypericum perforatum)
  • Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus)
  • Gewöhnlicher Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
  • Heckenrose (rosa canina)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kornelkirsche (wichtige Bienennahrung im Frühjahr)

© Haus-Planen.ch – überarbeitet am 16.1.2023, Lektorat und Texterweiterung Tabea Räber

Verantwortlich für haus-planen.ch

Andreas Räber ist GPI®-Coach, Hobby-Landschafts- und Naturfotograf und Mitglied vom Naturschutzverein Bäretswil – Bauma, sowie der Naturfotografen Schweiz. Er ist Autor zahlreicher Blogs und Fachartikel aus Beruf, Leben und Natur.

Andreas Räber, GPI®-Coach und Hobby-Naturfotograf

Weiterführende Tipps, Ideen, Ratgeber zum Thema Gartenplanung und -gestaltung im Web

Weitere Fachartikel zum Thema Garten auf Haus-Planen.ch

Was bei der Gartenplanung zu beachten ist

Was bei der Gartenplanung zu beachten ist

Den eigenen Garten von Grund auf (neu) zu gestalten ist ein Erlebnis. Gartenplanung ist ein kreativer, interessanter und lehrreicher Prozess, bei dem man die Frucht seiner Arbeit geniessen kann – im wahrsten Sinne des Wortes. Planung des Gartens kann man lernen – und wer sich genügend Zeit dafür nimmt, wird sich das ganze Jahr über an einem bunten Garten erfreuen können.
Individuelle Gartengestaltung

Jeder gestaltet seinen Garten individuell

Beim Thema Gartengestaltung gibt es kein «Richtig» oder «Falsch». Die Gestaltung eines Gartens sowie die Bepflanzung eines Balkons oder einer Terrasse richten sich nach den jeweiligen örtlichen und klimatischen Gegebenheiten und den jeweiligen Vorlieben, also danach, was für Blumen, Sträucher und Bäume man pflanzen und welches Obst und Gemüse man anbauen möchte. Wertvolle Tipps zum Thema Gartengestaltung in Bezug auf die Pflanzenwahl diesem Artikel.
Blühende Kornelkirschen im Garten sind wichtig für Insekten

Einheimische Pflanzen im Garten

«Winter ade» heisst es in einem alten Kinderlied. Ja, lieber Winter, deine Zeit scheint allmählich zu Ende zu gehen, auch wenn es dafür noch sehr früh ist. Die Sonne scheint immer länger und wärmer und hie und da zeigen sich erste Frühblüher: Winterlinge, Schneeglöckchen & Co. Auch das Gras beginnt zaghaft zu spriessen. Bis die Bäume wieder saftig grün sind, dauert es noch seine Zeit. Doch mitten drin einheimische Pflanzen und Gehölze.
Naturgarten anlegen, verschiedene Bedürfnisse berücksichtigen

Naturgarten gestalten – 10 Tipps für Ihren persönlichen Garten

Ein Naturgarten ist alles andere als ein wild wuchernder Garten, in dem sich vor allem Unkräuter in ihrer wildesten Form präsentieren. Vielmehr handelt es sich um einen überlegt angelegten und gut gepflegten Garten, der den Bedürfnissen aller Lebewesen gerecht wird.
Gartenpflanzen haben Bedürfnisse - wird das sich ändernde Klima den Pflanzen noch gerecht?

Den Garten dem Klimawandel anpassen

Klimawandel: Wir haben durch die Gestaltung unserer Gärten die Möglichkeit, zumindest das Mikroklima in unserer Umgebung zu beeinflussen. Ein paar Tipps für Ihre naturfördende Gartengestaltung.
Gartenpflege braucht professionelles Handanlegen

Gartentipps und Gartenideen

Schon bald ist Winterzeit. Lange kalte Tage ermöglichen uns die nächste Gartensaison vorzubereiten und uns über Themen zu informieren, für die wir vielleicht während der Hauptsaison keine Zeit haben. Zum Beispiel über den Buchsbaumzünsler.
Garten geniessen dank dem professionellen Gartenbauer

Wilde Natur dank vernünftiger Planung

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Natur – sie bietet uns gestressten Stadtmenschen Erholungsraum, Inspiration und kreative Freiheit. Sie führt uns zurück zu unserem eigentlichen Wesen, weg von der Hektik des Alltags in die Ruhe hinein. Wir brauchen sie dringend und wenn möglich direkt hinter dem Haus als Erholung- und Rückzugsraum, als Oase und Ort der Musse. Hier kommt die Gartenplanung ins Spiel.
Der eigene Garten – der Nabel der Welt

Gartenplanung: Grüne Kompetenz für nachhaltige Freude!

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Wir leben in einer hektischen Zeit. Immer mehr Menschen realisieren, dass es wertvoll, ja überlebenswichtig ist, sich regelmässig von der medialen Belagerung unseres Gehirns zu distanzieren, sich zurückzuziehen und einfach zu ruhen. Am besten mit Blick ins eigene Grün. Gärten waren schon in der Antike Inbegriff für Ruhe und Entspannung. Natürliche Nächsterholungsräume, individuelle Oasen, kleine Privatparks, die so unterschiedlich, so einzigartig aussehen können, wie ihre Besitzer leben. Ob als Spielwiese für Kinder, als romantische Rosenanlage, als praktischen Gemüsegarten oder schlichter Steingarten – die eigene Gründfläche lässt sich kompromisslos kreativ und individuell gestalten. Gartenplanung ist angesagt.
Für Bienen sind Kornelkirschblüten eine wichtige Nahrungsquelle

Gartenumgestaltung ja, aber wie?

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Der Garten – ein Ort zum Wohlfühlen und Ausspannen ist gestaltete Natur direkt vor der Tür. Den idealen Garten gibt es nicht. Die Vorstellungen davon sind extrem verschieden und – wie so vieles andere auch – einfach Geschmackssache. Beim Rasenmähen wünscht man sich einen Rasen ohne Büsche und Ränder um die man mit dem Rasenmäher vorsichtig herummanövrieren muss. Und wenn einem die Nachbarn beim Grillieren hungrig auf den Teller gückseln, wünscht man sich einen besseren Sichtschutz. Nachfolgend ein paar Tipps, wie man vorgehen könnte und auf was man bei einer Gartenumgestaltung achten muss.