Naturgarten gestalten – 10 Tipps für Ihren persönlichen Garten

Ein Naturgarten ist alles andere als ein wild wuchernder Garten, in dem sich vor allem Unkräuter in ihrer wildesten Form präsentieren. Vielmehr handelt es sich um einen überlegt angelegten und gut gepflegten Garten, der den Bedürfnissen aller Lebewesen gerecht wird.

Naturgarten anlegen: Bedürfnisse aller berücksichtigen

Der Mensch hat sich seinen Garten nur von der Natur geliehen und sollte daher dafür sorgen, dass alle Lebewesen zu ihrem Recht kommen.

Es geht darum, durch die naturnahe Gartengestaltung verschiedene Lebensräume zu schaffen, die den Bedürfnissen aller Bewohner Rechnung tragen.

Der Mensch möchte einen Ort für Ruhe und Erholung haben, möchte seiner Leidenschaft für Pflanzen und die Natur frönen. Pflanzen brauchen je nach Standortanforderungen ein geeignetes Plätzchen, an dem sie die Sonne oder den Schatten, Trockenheit oder Feuchtigkeit bekommen. Tiere hingegen brauchen Rückzugsorte und lieben Naturgärten, die kleine Verstecke ebenso wie geschützte Sonnenplätze bieten. Damit erreichen Sie ich Ihrem Garten die gewünschte Biodiversität, in der sich Biene und Igel, Schmetterling, Spitzmaus und zahlreiche Insekten sowie Pflanzen und natürlich Sie selbst wohlfühlen.

Naturgarten anlegen, verschiedene Bedürfnisse berücksichtigen

Naturgarten anlegen, verschiedene Bedürfnisse berücksichtigen

Naturgarten anlegen, verschiedene Bedürfnisse berücksichtigen

10 Tipps für die naturnahe Gartengestaltung

Die folgenden Tipps helfen beim Anlegen des Naturgartens bzw. stellen die Grundlagen für jeden schönen Naturgarten dar:

  • Nicht eingreifen

    Naturgärten finden ihre eigene Dynamik und folgen den natürlichen Gegebenheiten sowie den Jahreszeiten. Sie sollten hier so wenig wie möglich eingreifen und die natürlichen Abläufe nicht stören. Das betrifft zum Beispiel umfassende Massnahmen zum Überwinterungsschutz oder zum Bekämpfen vermeintlicher Schädlinge.

  • Natürliche Düngemittel verwenden

    Organischer Dünger ist im Naturgarten ideal. Verwenden Sie Hornspäne und Pferdekompost, um die Pflanzen zu stärken. Auch Brennnesselaufgüsse kräftigen die Pflanzen und helfen sogar, sie gegen Schädlinge und Krankheiten resistenter werden zu lassen. Verzichten Sie auf künstliche Dünger und Pestizide!

  • Trockensteinmauern und Reisigzäune anlegen

    Bei diesen Naturzäunchen, die als optische Trennung zwischen verschiedenen Bereichen des Gartens genutzt werden können, bilden sich Zwischenräume. Diese wiederum werden von Wildbienen, Hummeln und anderen Insekten bevorzugt.

  • Einheimische Pflanzen verwenden

    Setzen sie vorrangig auf einheimische Pflanzen, denn diese kommen mit den hiesigen Witterungsbedingungen besser klar als ihre exotischen Verwandten. Sie benötigen im Sommer weniger Wasser und kommen auch gut durch den Winter. Damit sind sie nicht nur weniger anfällig, sondern auch weniger arbeitsintensiv.

  • Wildwuchs fördern

    Damit ist nicht gemeint, dass der Garten überwuchert wird von Unkraut aller Art. Legen Sie einen Teil des Gartens als Schmetterlingswiese an und mähen Sie dort keinen Rasen. Pflanzen Sie Kräuter und lassen diese wachsen, greifen Sie nicht in das natürliche Ökosystem ein.

  • Kiesflächen anlegen

    Kies ist besonders nährstoffarm und damit das perfekte Gegenstück zu Mischungen aus Muttererde und Kompost. Viele Pflanzen fühlen sich wohl, wenn die Oberfläche mit Kies abgedeckt ist, und gedeihen dann besonders gut. Sie brauchen nicht viele Nährstoffe und müssen nur regelmässig gegossen werden.

  • Kleinen Teich anlegen

    Ein kleiner Teich bedeutet Lebensraum für zahlreiche Lebewesen, die entweder im Wasser oder am Ufer leben. Ausserdem finden Insekten und Kleintiere an einem solchen Teich Wasser, auch wenn ringsherum im Sommer alles trocken wird.

  • Holz-, Laub- und Steinhaufen anlegen

    Diese Haufen aus unterschiedlichen Materialien können sehr dekorativ sein. Ausserdem sind sie ein idealer Rückzugsort für Insekten und Kleintiere. Sie bieten optimale Nist- und Brutbedingungen sowie Schutz vor Wind, Wetter und Feinden.

  • Regenwasser auffangen

    Leitungswasser ist zu kalt und zu kalkreich für viele Pflanzen. Ausserdem ist es ökologisch sinnvoller, auf Regenwasser zum Giessen zu setzen. Fangen Sie dieses auf und sammeln Sie es zum Beispiel in einem unterirdischen Tank. Von hier können Sie bei Bedarf jederzeit Giesswasser für Ihre Naturgartenpflanzen bekommen.

  • Hecken pflanzen

    Auch Hecken sind wunderbare Lebensräume für eine Vielzahl von Tieren. Vögel bauen ihre Nester darin, im unteren Bereich finden kleine Tiere Zuflucht. Pflanzen Sie einheimische Hecken und verzichten Sie in Naturgärten auf modischen Kirschlorbeer, Eiben und ähnliche Pflanzen. Besser ist zum Beispiele eine Hecke aus Haselnuss oder Buche.

Naturgarten: Manchmal ist Hilfe vom professionellen Gartenbauer angesagt

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Naturgarten anlegen: Unterstützung vom Naturgarten-Profi holen

Sicherlich helfen die oben genannten Tipps dabei, wenn Sie einen Naturgarten anlegen und diesen optisch und ökologisch sinnvoll gestalten möchten.

In der Regel ist der Naturgarten-Spezialist ideal zu Beratung und Umsetzung Ihres Gartenprojekts.

Bioterra ist führend im Bereich Natur- und Biogärten in der Schweiz. Angeschlossen sind mehr als 60 zertifizierte Fachbetriebe, die Sie bei der Planung, beim Bau und bei der Pflege des Gartens unterstützen.

Die Experten haben schon viele Projekte umgesetzt und tragen mit ihren kreativen Ideen dazu bei, Ihren Garten einzigartig und naturnah zu gestalten. Die Fachleute von Bioterra kennen allfällige Gefahren ebenso wie zahlreiche Möglichkeiten, um ein vielfältiges Leben im Garten zu ermöglichen.

© Autorenteam – Haus-Planen.ch – 20.5.2020

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Weiterführende Tipps zum Thema Garten, Naturgarten im Web

  • Schweiz-Kantone.ch: Ein Naturgarten kann helfen

    Tier- und Pflanzenwelt akut bedroht. Klimawandel, Insektizide, Verkehr, Umweltverschmutzung, eingeschleppte Tier- und Pflanzenarten, Zerstörung natürlicher Lebensräume, Krankheiten, Schädlinge… Die Liste der Faktoren, die unsere Tier- und Pflanzenwelt in der Schweiz bedrohen, ist lang. Es ist höchste Zeit, Massnahmen gegen das Artensterben zu ergreifen. Damit können wir direkt im heimischen Garten anfangen. Weiterlesen auf schweiz-kantone.ch.

  • Raeber-Leben-Blog.ch: Biodiversität fördern, Naturgarten anlegen und gestalten

    nsere Natur: Jede Sekunde zählt. Laut SRF verliert die Schweiz jede Sekunde fast 0.7 Quadratmeter Grünfläche. Und laut der roten Liste der Vogelwarte Sempach sind zirka 40 % der Vogelarten sowie zahlreiche Pflanzen- und Insektenarten bedroht. Grund: Die Zivilisation breitet sich immer weiter aus, sei es für Siedlungs- und Wirtschaftsraum oder für intensive Landwirtschaft. SRF hat deshalb die «Mission B» ins Leben gerufen. Ziel von «Mission B» ist es, die Biodiversität in der Schweiz nachhaltig zu fördern. Möglichkeiten gibt es viele. Zum Beispiel einen Naturgarten. Weiterlesen auf raeber-leben-blog.ch.

  • Buch-Tipps.ch: Grossvaters beste Gartentipps

    Den Garten richtig pflegen und auf die Schnelle erkennen was wan dran ist. Das ist mit diesem hier vorgestellten Büchlein möglich. Auf 64 Seiten, alle  Gartenarbeiten im Überblick von Januar bis Dezember. Mit zahlreichen Informationen zu Aussaat, Pflanzung, Pflege und Ernte, mit detaillierten Hinweisen für einen blühenden Zier- und einen ertragreichen Nutzgarten. Was will man mehr? Gartenarbeit muss ja nicht immer komplex sein und wer sich tiefer in die Gartenmaterie einarbeiten will, kann in einem nächsten Schritt ein umfangreicheres Buch kaufen. Vielleicht haben sich bis dann schon konkrete Interessensgebiete herauskristallisiert. Weiterlesen auf buch-tipps.ch.

  • ERF-Medien.ch: Den Garten insektenfreundlich gestalten

    Tipps für den Naturgarten: Blätter und Äster auch mal stehen lassen. Auch wenn Insekten nicht immer appetitlich aussehen oder manchmal stören: Sie sind sehr wichtig für die Natur, wie Martina Siegrist festhält. Sie ist Projektleiterin Naturförderung beim Naturama Aargau. «Jedes Tier hat irgendeinen Zweck, sonst würde es nicht existieren.» Weiterlesen auf ERF-Medien.ch.