Abrissbagger, Mulden und Container
Vielleicht haben Sie auch einen Sohn? Dann standen Sie bestimmt schon stundenlang vor diversen Baustellenabsperrungen und haben das fleissige Treiben von Baggern, Betonmischern, Betonbeissern und Baumaschinen auf der Baustelle verfolgt. Bei uns im Ort hat vor wenigen Wochen der Supermarkt geschlossen. Es hiess, er werde renoviert. Als wir vor einigen Tagen jedoch dort vorbei kamen, standen nur noch einige Aussenwände des Gebäudes. Dort, wo zuvor Kühlschränke, Theken und Regale standen, tummelten sich zwei Abrissbagger. Der eine, ein sogenannter Betonbeisser, «knabberte» Stück für Stück die Wände ab und legte alles vorsichtig auf verschiedene Haufen, der andere griff sich – ich bin immer wieder überrascht, wie vorsichtig solche riesigen Bagger arbeiten können – Material aus den unterschiedlichen Haufen und legte sie in die diversen Mulden.
«Mama, was machen die Bagger da?»
Mein Sohn fragte mich: «Mama, was machen die Bagger denn da?» Und ich antwortete: «Die reissen hier den alten Supermarkt ab, um dann an der gleichen Stelle ein neues Gebäude und einen neuen Laden aufzubauen.» Und er fragte weiter: «Aber warum renovieren die nicht einfach das alte Gebäude?» Jetzt war ich etwas überfragt. Aber weil man als Mutter eine gewisse Professionalität im Beantworten von Fragen entwickelt, fiel mir auch dieses Mal eine Antwort ein:
«Manchmal gibt es giftige Materialien, wie beispielsweise Asbest, die früher im Bau verwendet wurden. Diese sollte man professionell entfernen, damit keiner krank wird, wenn er in dem Haus arbeitet oder wohnt.»
Eine Weile beobachteten wir schweigend den eleganten Tanz der Baumaschinen. Der eine Bagger hob mit seinem Greifer eine Ladung Aluminiumprofile auf und legte sie in eine der bereitstehenden Mulden. «Mama, warum haben die da so viele verschiedene grosse Kisten, in die der Bagger die Sachen hinein legt?»
Aus dem Sinn ist eben nicht aus dem Leben.
Recycling wertvoller Roh- und Baustoffe
Jetzt wusste ich endlich wieder Bescheid: «Die sortieren das Abbruchmaterial und die verschiedenen Baustoffe, damit sie getrennt entsorgt oder – wenn möglich – wiederverwendet werden können. Das Wiederverwenden nennt man auch Recycling. Darüber haben wir ja schon oft gesprochen. Ganz viele Dinge, die wir verwenden sind sehr, sehr kostbar. Denn unsere Erde verfügt nur über eine begrenzte Menge an Rohstoffen. Deshalb werden die verwendeten Baustoffe jetzt getrennt und dann wieder verwertet. Diese Metallteile, die der Bagger gerade hochhebt und in die eine Mulde legt, die kann man beispielsweise wieder einschmelzen und neue Bauteile oder Alufolie oder Autos daraus bauen.»
90 % der Bausubstanz beim Rückbau aufbereitbar
Wenn man beim Rückbau schonend vorgeht, können 90 % der beim Rückbau entstehenden Bausubstanzen nach einer Wiederaufbereitung wieder für den Bau verwendet werden. Der Aufwand lohnt sich wirtschaftlich, denn Bauherren können so drastisch Entsorgungskosten einsparen. Ausserdem schont dieses Vorgehen die Umwelt, weil nicht nur ökonomisch sondern auch ökologisch sinnvoll mit den Baustoffen umgegangen wird.
Einen lebenswerten Planeten für unsere Kinder erhalten
Und für unsere Kinder gibt es an dieser Stelle gleich mehrere Vorteile:
Erstens gibt es den Umweltschutzaspekt. Wenn wir die Ressourcen unseres Planeten sinnvoll nutzen und so gut wie möglich schonen, dann haben auch unsere Kinder später noch etwas von unserer einzigartigen Erde. Und zweitens gibt es den Unterhaltungsaspekt. Denn so können wir gemeinsam mit unseren Kindern stundenlang an Baustellen den Baggern beim Erdbau, Rückbau, und Neubau von Gebäuden und Straßen zuschauen. Aber auch wenn ich gerne Baustellen anschaue, bin ich trotzdem froh, wenn mein Supermarkt in ein paar Monaten wieder neu öffnet.