Jeder gestaltet seinen Garten individuell
Beim Thema Gartengestaltung gibt es kein «richtig» oder «falsch». Die Gestaltung eines Gartens und die Bepflanzung eines Balkons oder einer Terrasse richten sich nach den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten, den Nutzungsplänen, den Vorlieben des Gärtners und – vor allem – nach den Blumen, Bäumen und Sträuchern, die man pflanzen, sowie dem Obst und Gemüse, das man anbauen möchte. Denn auch wenn wir uns dessen nicht immer bewusst sind: Pflanzen sind Lebewesen. Lebewesen mit ihren Eigenheiten, Vorlieben und individuellen Ansprüchen an Licht, Wasser, Luft, Erde, Nährstoffen, Temperatur und an ihre Nachbarn.
Gute Nachbarschaft unter Pflanzen
Ja, auch Pflanzen gedeihen je nach Nachbarn unterschiedlich gut oder schlecht. Dabei ärgern sie sich nicht nur über etwaige überirdische Störungen – wenn ein anderes Gewächs sie bedrängt oder gar überwuchert – sondern es kann auch unterirdisch Probleme zwischen den verschiedenen Individuen geben. Wenn eine Pflanze der anderen die Nährstoffe klaut oder Stoffwechselprodukte über die Wurzeln an den Boden abgibt, die die andere nicht verträgt. Dann verkümmert der Nachbar und geht gegebenenfalls ein. Andererseits gibt es auch Synergieeffekte durch Mischkulturen. In diesem Fall können sich die Nachbarn gemeinsam gegen Schädlinge und Krankheiten wehren und gedeihen besser. Solche Gemeinschaften unter Pflanzen gibt es nicht nur bei Nutzpflanzen sondern auch bei Zierpflanzen und Blumen.

Individuelle «Gartengestaltung» auf engem Raum.
Schlau gewählte Mischkulturen pflanzen
Um die synergistischen Effekte optimal zu nutzen, kann man beispielsweise Karotten und Zwiebeln nebeneinander pflanzen. Karottenduft verscheucht die Zwiebelfliege, Zwiebelduft hält die Möhrenfliege fern. Frühkartoffeln schmecken mit Koriander oder Kümmel als Nachbarn deutlich aromatischer. Schnittlauch kann Rosen helfen, sich gegen Pilze zu behaupten. Auch Lavendel ist ein guter Rosennachbar und wehrt Ameisen ab. Ringelblumen können Salat vor Schnecken schützen. Zwiebeln und Schalotten helfen Erdbeeren gegen Pilzkrankheiten und Schädlinge. Pfefferminze bewahrt Weinreben vor Mehltau. Dill ist ein guter Nachbar für Möhren, Randen (rote Beten) und Kohl. Meerrettich, neben Pfirsich- oder Kirschbäume gepflanzt, hilft gegen die Kräuselkrankheit sowie gegen die Monilia-Krankheit (Spitzendürre), die beide durch Pilzbefall ausgelöst werden.
Kartoffeln und Tomaten vertragen sich nicht
Schlechte Nachbarn sind beispielsweise Kartoffeln und Tomaten. Bohnen sollten nicht neben Erbsen, Fenchel, Knoblauch oder Zwiebeln gepflanzt werden. Erdbeeren vertragen sich nicht gut mit den diversen Kohlsorten. Gurken sollten nicht neben Tomaten oder Radieschen angebaut werden.
Nachfolgend einige Beispiele für gute und schlechte Pflanzenkominationen:
Pflanze | Gute Nachbarn | Schlechte Nachbarn |
Bohnen | Bohnenkraut, Erdbeeren, Randen, Kohl, Salat, Tomate | Erbsen, Fenchel, Knoblauch, Zwiebel |
Erbsen | Dill, Fenchel, Gurken, Karotten | Bohnen, Kartoffeln, Tomaten |
Erdbeeren | Bohnen, Knoblauch, Lauch, Schnittlauch, Spinat, Zwiebeln | Kohl |
Gurken | Bohnen, Dill, Erbsen, Fenchel, Lauch, Randen, Zwiebeln | Tomaten, Radieschen |
Karotten | Dill, Erbsen, Knoblauch, Rettich, Schnittlauch, Tomaten, Zwiebeln | |
Kartoffeln | Kohl, Koriander, Kümmel, Mais, Spinat | Kürbis, Tomaten, Sonnenblumen |
Kohl | Bohnen, Dill, Erbsen, Kartoffeln, Lauch, Tomaten | Erdbeeren, Knoblauch, Zwiebeln |
Radieschen | Bohnen, Erbsen, Kohl, Karotten, Salat | Gurken |
Tomaten | Bohne, Knoblauch, Kohl | Erbe, Fenchel Kartoffeln |
Zwiebeln | Bohnenkraut, Erdbeeren, Dill, Karotten, Salat | Bohnen, Erbsen, Kohl |