So gehen Sie beim Haus umbauen am besten vor
(Jasmin Taher) Oft steht der Umbau eines Hauses an, wenn neue Bedürfnisse entstehen. Wenn sich Nachwuchs einstellt, wenn es die pubertierenden Kinder nicht mehr im gemeinsamen Kinderzimmer aushalten, wenn die Nachkommen aus dem Haus sind oder wenn die älter werdenden Bewohner weniger Treppen steigen und lieber ebenerdig wohnen wollen. Das ein Hausumbau gut geplant und der Bauspezialist zu Rate gezogen werden sollte, zeigen der nachfolgende Artikel.
Die Themen in diesem Artikel:
Ein Hausumbau steht an. Nun gilt es gut zu planen.
Ziele des Umbaus gut überlegen und festlegen
Beim Umbauen und Sanieren eines Altbaus sollten Sie zunächst überlegen, welche Ziele der Umbau erfüllen soll. Zudem ist es von Vorteil, wenn Sie festhalten, welche Wünsche und Ideen Sie und Ihre Mitbewohner haben. Das Projekt sollte genau geplant werden.
Häufig sind die ursprünglichen Baupläne nicht mehr vorhanden, es ist unklar, welche Baustoffe verarbeitet wurden und wie intakt respektive wie marode die vorhandene Bausubstanz ist.
Die Sanierung eines Altbaus aus dem Jahr 1956
Meine Freundin Anna hat mit ihrer Familie vor einigen Jahren einen Altbau gekauft und sukzessive umgebaut, modernisiert und saniert. Das Dreifamilienhaus wurde ursprünglich im Jahr 1956 erbaut. Die Verkäufer, die im Nachbarhaus leben, hatten beim Verkauf ihres Elternhauses grossen Wert darauf gelegt, dass das Objekt nicht abgerissen wird. Ganz bestimmt hätte ein Bauträger, der ein imposantes Neubauprojekt auf dem Grundstück geplant und durchgeführt hätte, einen höheren Kaufpreis gezahlt. Die Verkäufer wollten jedoch, dass die Bausubstanz und der grosszügige Garten erhalten bleiben. Deshalb bekamen Anna und ihre Familie den Zuschlag für das Gebäude.
Die ersten Schritte: Elektro, Wasser und Abwasser
Der wichtigste Schritt zu Beginn war aus sicherheitstechnischen Aspekten die Erneuerung der gesamten elektrischen Installation, die beim Kauf auf dem technischen Stand des Baujahrs 1956 waren. Ausserdem mussten die Wasser- und Abwasserleitungen dringend neu gemacht werden und die Bäder und Toiletten saniert werden.
PAK-haltiger Klebstoff unter dem Parkett
Anna hatte geplant, den wunderschönen Parkettboden in Eigenregie abzuschleifen und neu zu versiegeln. Ein Bekannter, der ein Haus aus dem gleichen Baujahr erworben und renoviert hatte, gab ihr jedoch den Rat, durch einen Fachmann oder Sachverständigen zunächst abklären zu lassen, ob das Parkett nicht mit PAK-haltigem Klebstoff verklebt worden war. PAK steht als Abkürzung für polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe.
Von diesen PAK gehen enorme gesundheitliche Gefahren aus. Sie wurden ungefähr bis 1970 zum Verkleben von Parkett eingesetzt. Die nachfolgende Analyse des Bausachverständigen ergab, dass auch in Annas Haus PAK-belasteter Kleber eingesetzt wurde. Um eine Kontamination der Wohnumgebung zu vermeiden, mussten das Parkett und der gesundheitsschädliche Klebstoff fachgerecht herausgerissen und professionell entsorgt werden.
Beispiel Umbau bei einem Bauernhaus (Dachboden umbauen).
Zustandserfassung durch professionelle bauliche Untersuchung
Annas Beispiel zeigt, dass eine professionelle bauliche Untersuchung durch erfahrene Spezialisten hilft, den Zustand des umzubauenden Gebäudes zu erfassen. Auch eine sorgfältige Vorrecherche im Internet, das Einholen von Referenzen oder das Studieren von Ratgebern oder Handbüchern ist empfehlenswert.
So erfahren Sie, wo eventuelle Baumängel schlummern und wie Sie typische Fehler beim Sanieren oder Modernisieren vermeiden können. Meistens finden Sie bei der Recherche auch weitere Tipps zur Planung und Durchführung eines Hausumbaus.
Checkliste für die Hausumbauplanung
Die folgende Checkliste gibt Ihnen eine kleine Übersicht, welche Schritte für die Planung Ihres Hausumbaus anstehen. Eine gewissenhafte Planung und Organisation sind wichtig, um die Kosten und Aufgaben kontrollieren zu können.
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Das Thema Haus umbauen im Web
© haus-planen.ch, 6.7.2021, überarbeitet am 18.5.2022/ar