Den Garten dem Klimawandel anpassen
(Von Jasmin Taher) Unser Klima wandelt sich immer schneller. Das vergangene Jahr 2019 war das zweitheisseste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1880. Der Klimawandel ist vermutlich nicht mehr aufzuhalten. Wir haben jedoch durch die Gestaltung unserer Gärten die Möglichkeit, zumindest das Mikroklima in unserer Umgebung zu beeinflussen. Ein paar Tipps für Ihre naturfördende Gartengestaltung.
Gartenpflanzen haben Bedürfnisse – wird das sich ändernde Klima den Pflanzen noch gerecht?
Klimawandel: Auch 2020 geht Trend zu heisserem Wetter
Immer heisseres Wetter, mehr Sonnenstunden und immer weniger Regen. So sieht der Wettertrend für das Jahr 2020 aus. Eine Abkühlung ist aktuell nicht in Sicht. Politische Massnahmen gegen den Klimawandel sind gut, richtig und wichtig, werden aber nur langsam in die Tat umgesetzt.
Es ist jedoch ein schnelles Handeln notwendig, um den Klimawandel zu bremsen. Selbstgewählte Massnahmen kann ein jeder von uns rasch umsetzen. Bereits kleine Dinge helfen unserer Umwelt.
Wir können beispielsweise den ÖPNV und Velos statt des Autos nutzen, wir können saisonales Obst und Gemüse aus regionalem Anbau statt verpackte exotische Früchte aus fernen Ländern kaufen. Alternativ können wir Gärten, Terrassen und Balkone nicht nur als Stellflächen für Liegestuhl und Grill, sondern auch als kleine «grüne Lungen», als Anbaufläche für Kräuter, Gemüse, Obst und Grünpflanzen nutzen.
Mikroklima in Haus und Garten durch Pflanzen verbessern
Pflanzen und Blumen helfen, das Mikroklima in Haus und Garten zu verbessern. Sie produzieren Sauerstoff, absorbieren Schwebstoffe, Giftstoffe oder Toxine und helfen dabei, die Schadstoffbelastung in der Raumluft zu reduzieren. Je nach Art der Zimmerbegrünung nehmen Raumpflanzen Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft auf oder helfen dabei, trockene Luft zu befeuchten.
Auch im Garten kann eine gut gewählte, möglichst natürliche Bepflanzung dafür sorgen, das Mikroklima zu verbessern. So haben der Garten und seine Gestaltung wiederum Einfluss auf die Temperaturen und das Klima im anliegenden Haus.
Vermeintlich pflegeleichte Steingärten, die ausschliesslich mit Steinen, Kies und Schotter gestaltet wurden, können sogar einen negativen Einfluss auf das Klima in der Umgebung haben. Die Steine heizen sich im Sommer auf, speichern die Hitze und geben sie später wieder ab. So kühlt auch nachts der Garten kaum ab. Schotter- und Kiesbeete nehmen ausserdem Feuchtigkeit nicht so gut auf wie begrünte und bepflanzte Flächen. Dadurch fliesst Wasser oberirdisch ab und der Boden trocknet aus.
Das fehlende Grün verhindert auch, dass sich Insekten, Vögel und andere Tiere im Garten heimisch fühlen.
Es entstehen kleine Steinwüsten, die dafür sorgen, dass sich die Erderwärmung und der messbare Rückgang an Insekten und Vögeln weiter fortschreitet.
Garten an den Klimawandel anpassen
Sie können Ihren Garten an den Klimawandel anpassen und möglichst natürlich anlegen. In einem Naturgarten mit Bäumen, Sträuchern, Holzstapeln und Trockenmauern finden Säugetiere, Insekten und Vögel Schutz und Nahrung. Optimal ist zudem die Anlage eines Sees, Teichs oder Tümpels, an dem die Tiere trinken und baden können. Das kühlende Wasser hat zudem einen positiven Einfluss auf das Mikroklima im Garten.
Durch die Wahl besonderer – zumeist anspruchsloser – Futterpflanzen können Sie dafür sorgen, dass Insekten, Schmetterlinge, Bienen und Hummeln Nektar und Beeren in Ihrem Garten finden.
Nachfolgend finden Sie einige Beispiele für Futterpflanzen, die Insekten anlocken:
Naturgarten mit Anziehungskraft: Disteln stehen bei Bienen hoch im Kurs.
Bäume, die gerne von Bienen und Insekten angeflogen werden, sind übrigens neben Obstbäumen weitere Laubbäume wie Ahorn, Kornelkirsche, Linde und Weide.