Rückbau-Erdbau: Bauplatz für Neubau erschliessen

Sie haben bestimmt auch schon viel Zeit mit Ihrem Nachwuchs an Baustellen gestanden und dabei zugeschaut, wie dort gearbeitet wird. Dabei ist es meistens nicht so interessant zu sehen, wie etwas Neues entsteht, weil der Fortschritt relativ langsam vor sich geht. Viel sehenswerter ist es, wenn Häuser abgerissen, Gebäude zurückgebaut, Strassen aufgerissen, Gruben gebaggert oder Keller ausgehoben werden. Und am längsten wollen die Kinder stehen bleiben, wenn dabei schweres Gerät wie Presslufthammer, Betonbeisser und Bagger zum Einsatz kommen.

Damit ein Neubau gebaut werden kann, braucht man einen Bauplatz. Neue Bauflächen mit noch unbebautem Grund entstehen zumeist am Ortsrand. Solche Neubaugrundstücke müssen meist erst neu erschlossen werden. Die Erschliessung umfasst technische Aspekte, wie den Anschluss an das Strom-, Wasser- und Gasnetz, die Kanalisation sowie Telefon-, Breitband- und Glasfaseranschluss. Dazu gehört auch die verkehrsmässige Anbindung an die Infrastruktur mit Strassen und Gehwegen sowie die Anlage von öffentlichen Grünflächen und Spielplätzen. Die Erschliessung erfolgt im Allgemeinen durch die Gemeinden, die die Erschliessungskosten an die Bauherren weitergibt.

Erdbau – Rückbau: Bauplatz für Neubau erschliessen

Erdbau und Rückbau vor dem Neubau

Wird auf einem neu erschlossenen Baugrund gebaut, so sind vor dem eigentlichen Neubau umfassende Erdbau-Arbeiten zum Aushub von Baugruben für Fundamente und Keller durchzuführen. Vor allem an abschüssigen Geländen kann es vor einem neuen Bauvorhaben nötig sein, grosse Materialmengen, Erdreich, Kies oder Fels abzutragen und zu entfernen.

Soll ein Neubau auf einem bereits bebauten Grundstück errichtet werden, so muss das bereits bestehende Objekt fachgerecht zurückgebaut werden.

Wichtig beim Rückbau ist, dass die Baustoffe bereits an der Baustelle getrennt werden, um im Anschluss fachgerecht entsorgt oder wiederverwertet zu werden.

Auch wichtig beim professionellen Rückbau, vor allem in dicht besiedelten, urbanen Gegenden, ist, dass umliegende Gebäude und deren Bewohner durch die Abbruchsarbeiten weder durch Erschütterungen noch durch Stäube in Mitleidenschaft gezogen werden. Dies wird durch den Einsatz von schweren, leistungsfähigen Betonbeissern sowie von Berieselungsanlagen zum Staubbinden oder Abbruchvorhängen zum Staubschutz erreicht. Nach dem Rückbau eines alten Gebäudes und vor dem Neubau können noch weitere Erdbau-Arbeiten nötig werden, um Material vor dem Bau für tiefe Baugruben für Tiefgaragen oder Kellern auszuheben.

Bei Altbauten aber auch auf ehemaligen Industrieflächen kommt es vor, dass die abgetragenen Bausubstanzen oder das Erdreich durch Gift- oder Schadstoffe, wie Asbest oder Altöl, kontaminiert sind. Es ist in unserem Sinne aber auch im Sinne unserer Nachkommen, dass diese Substanzen fachgerecht entsorgt werden, damit sie für uns und für kommende Generationen keine Gefahr darstellen.

Und wo ich gerade von kommenden Generationen schreibe…

«Am tollsten sind die Baggers!»

Als ich meine Tochter heute vom Kindergarten abholte, erzählte mir der kleine Röbbi (5 Jahre alt) stolz, dass er jetzt mit der Mama «zum Luegen» an die grosse Baustelle fährt. Dort wird derzeit ein ehemaliges Möbelhaus zurückgebaut, um Platz für eine Standorterweiterung eines grossen Automobilzulieferers zu schaffen. Mit schwerem Gerät werden das riesige Gebäude abgerissen, um Platz für den Neubau einer Tiefgarage, eines Auditoriums, einer Kantine und eines Kindergartens zu schaffen. Schade, dass die künftigen Kindergartenkinder, die dort in wenigen Jahren betreut werden, nicht heute schon die Gelegenheit nutzen können, stundenlang an der Baustelle zu stehen, um die Abrissarbeiten zu bestaunen.

Auf meine Frage, was ihm an der Baustelle eigentlich am besten gefalle, antwortete Röbbi übrigens: «Am tollsten sind die Baggers!»

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© Haus-Planen.ch – 11.2.2020