Naturgärten sind pflegeleicht und naturnah

Ein reizvolles Argument für einen Naturgarten, ist, dass er pflegeleichter scheint, als ein «durch und durch geplanter» Garten. Kein Unkraut jäten, kein Rasen trimmen, kein Erde hacken, kein Beet umgraben. Wirklich? Da ist doch einiges zu beachten. Die wichtigsten Punkt für Naturgarten-LiebhaberInnen in diesem Artikel.

Die Themen im Überblick:

Mit einem Naturgarten Insekten anziehen

Mit einem Naturgarten Insekten anziehen

Mit einem Naturgarten Insekten anziehen

Natürliche Schönheit braucht kein Gift …

Ein weiterer Grund, der für einen Naturgarten spricht, ist die Tatsache, dass

im Bio-Garten keine giftigen und gesundheitsschädlichen Pflanzenschutzmittel, Insektizide oder Herbizide verwendet werden.

Zum Düngen oder um Schädlinge zu vertreiben werden je nach Einsatzzweck verschiedene Pflanzen- oder Kompostjauchen verwendet.

Ausserdem stellt ein Naturgarten ein Paradies für Wildblumen, Wildsträucher und Tiere dar. Blumenwiesen und wilde Kräuter bieten Kindern Platz zum Spielen und Nektar für Insekten.

In Totholz, Steinhaufen und Trockenmauern finden Tiere Verstecke und Nahrung.

In Zeiten, in denen es immer mehr Bauzonen und zugebaute Flächen gibt, verlieren Tiere und Pflanzen in unseren Betonwüsten an Lebensraum. Auch die Nahrungssuche gestaltet sich zunehmend schwieriger. Es gibt immer weniger geschützte Plätze für Vögel zum Nisten und um Nachwuchs aufzuziehen.

Private, öffentliche und industrienahe Gartenflächen

Naturgärten können sowohl auf kleinen als auch auf grossen Flächen entsprechend naturnah angelegt werden.

Das umfasst private und öffentliche Gärten ebenso wie Garten- oder Grünflächen in Industrie- oder Gewerbegebieten. Ein weiterer Pluspunkt für den Naturgarten: Im öffentlichen und industrienahen Bereich können durch die künstlich angelegten Biotope Kosten für die aufwendige Pflege von traditionellen Park- und Grünanlagen gespart werden.

Naturgärten ziehen überraschende Besucher an.

Ein Buntspecht-Weibchen in einem Kornelkirschbaum

Naturgärten ziehen überraschende Besucher an.

Die Anlage eines Naturgartens

Bei der Neuanlage konventioneller Parks und Gärten werden häufig exotische Pflanzen, Büsche und Bäume gepflanzt, die in der Anschaffung vergleichsweise teuer sind und intensiv gepflegt werden müssen.

Bei einem Naturgarten hingegen entscheiden der Standort, die Wasser-, Boden- und Lichtverhältnisse über die Blumen- und Pflanzenwahl.

Statt einer parkähnlichen Anlage von Blumen und Gewächsen werden möglichst viele verschiedene Pflanzenarten eingesetzt. Dabei wird unter anderem darauf geachtet, dass Schmetterlinge, Bienen und Hummeln, während der gesamten Flugsaison Nektar finden können. Und anstatt schöne aber eintönige, meterlange Hecken aus Thuja, Zypresse oder Buchs anzulegen, werden im naturnah angelegten Garten verschiedene Laubgehölze als Mischhecke gepflanzt.

In solchen Hecken finden Vögel und Kleinsäuger Unterschlupf aber auch – vor allem Arten, die Beeren hervorbringen – Nahrung.

Des Weiteren können im Naturgarten diverse Nistkästen – die Grösse des Einflugslochs entscheidet, welcher Bewohner angelockt wird – installiert werden. Insektenhotels bieten Nützlingen Schutz und Unterschlupf.

In Trockenmauern aus Natursteinen, in Totholz- und Steinhaufen finden Tiere einen sicheren Rückzugsort und Nahrung.

Naturgarten: von der Natur abschauen

Naturgarten: von der Natur absschauen

Naturgarten: von der Natur abschauen

Garten- und Pflegearbeiten im Naturgarten

In einem Naturgarten säen sich Blumen, Kräuter, Gräser und Pflanzen selbst aus, so dass sich die Pflanzen – vor allem bei einjährigen Arten – von Jahr zu Jahr unterscheiden können.

Es herrscht ein dynamisches Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Pflanzenarten. Der Gärtner kann hier jedoch trotzdem steuernd eingreifen, indem er welke Blüten vor der Samenreife entfernt, so dass die Gartenpflanzen nicht weiter ausbreiten können.

Wasser sollte in keinem Naturgarten fehlen, denn es zieht Tiere wie Libellen an. Im Sommer nutzen Vögel das kühle Nass eines Teichs gerne als Vogelbad. Zudem dient es Tieren als Tränke. Bei der Anlage sollte jedoch darauf geachtet werden, dass sie für Igel oder Kleinsäuger nicht zur Falle werden können.

Auf den Eingriff des Gärtners kann das Ökosystem im naturnahen Gartenteich jedoch erst verzichten, wenn im Feuchtbiotop ein entsprechendes Gleichgewicht zwischen Pflanzen, Molchen, Kröten, Kleinstlebewesen und Mikroben herrscht, die das Algenwachstum kontrollieren und ein Umkippen verhindern.

Ansonsten kann ein Gärtner im Naturgarten die übliche Gartenarbeit ruhen lassen und stattdessen viel Zeit mit dem Beobachten des emsigen Treibens von Ameisen, Bienen, Vögeln und Eichhörnchen widmen. Eine wahrhaft herrliche, entspannende Art der Gartenarbeit.

© Haus-planen.ch – überarbeitet am 9.5.2025

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