Solaranlage kaufen: Das müssen Schweizer wissen
Die Sonne ist eine Kostbarkeit. Jeder einzelne Sonnenstrahl beschert uns Energie. Warum also sollten wir diese natürliche Kostbarkeit nicht für unser Zuhause nutzen? Mit einer Solaranlage auf dem Dach stehen wir an Sonnentagen buchstäblich auf der Sonnenseite des Lebens. Nur was muss ich bei der Anschaffung alles beachten? Dieser Frage gehen wir nun gemeinsam auf den Grund. Solaranlage kaufen – so landen Sie einen Volltreffer.
Diese Solarthemen erwarten Sie in diesem Artikel:
Solaranlage kaufen: Erneuerebare Energie mit vielen Möglichkeiten
Solaranlage kaufen: Wie viel Fläche lohnt sich für mich?
Solaranlage ist nicht gleich Solaranlage. Es gibt kleine und grosse Energiequellen. Nur welches Format kommt für mich infrage?
Um diese Frage zu beantworten, sollten Sie den Energieverbrauch Ihres Haushalts kennen. Wie hoch ist der Stromverbrauch? Das verrät Ihnen ein Blick auf die jährliche Stromkostenabrechnung.
Als Faustregel für die optimale Dimensionierung gilt:
2 Kilowatt Peak pro 1’000 Kilowattstunden Stromverbrauch
Bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von rund 4’500 kWh wären das 9 Kilowatt Peak.
Denken Sie über eine Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitung nach, reicht eine Fläche von 4 bis 6 Quadratmetern aus, um den Warmwasserbedarf einer vierköpfigen Familie zu 70 Prozent abzudecken. So gibt es zumindest der Schweizerischen Fachverband für Sonnenenergie (Swissolar) vor.
Sie möchten Ihre Heizung mit einer thermischen Solaranlage unterstützen? Dann schlägt Ihnen der Schweizerische Fachverband für Sonnenenergie (Swissolar) eine Kollektorfläche zwischen 15 und 20 Quadratmetern vor.
Doch bitte nicht vergessen: Bei einer Solarthermieanlage benötigen Sie einen Wärmespeicher. Für die solarthermische Warmwasserbereitung bietet sich ein Speicher von mindestens von 450 Litern an. Für eine heizungsunterstützende Anlage sind Sie mit 90 bis 130 Litern pro Quadratmeter Kollektorfläche auf der sicheren Seite.
Kleiner Tipp:
Überlegen Sie sich vor der Anschaffung, wo der Wärmespeicher am besten aufgehoben ist. Bietet der Heizungsraum genug Platz oder findet sich eine freie Ecke im Keller?
Spezialtipp:
Was halten Sie von schlüsselfertigen Solaranlagen? Hier dürfen Sie sich auf ein Rundum-Sorglos-Paket freuen. Denn bei schlüsselfertigen Solaranlagen müssen Sie sich um nichts mehr kümmern. Von der Planung bis zur Montage – bei schlüsselfertigen Solaranlagen bekommen Sie alles aus einer Hand.
Für jedes Dach flexible Solaranlage-Lösungen.
Eignet sich mein Dach für eine Solaranlage?
Die perfekte Basis für eine Solaranlage bieten Schrägdächer mit südlicher Ausrichtung, im Idealfall mit einer Neigung zwischen 25 und 30 Grad. Doch keine Sorge: Das heisst nicht, dass für Solaranlagen andere Dächer nicht infrage kommen. Bei Photovoltaikanlagen zum Beispiel ist die Höhe des Energieverbrauchs deutlich wichtiger als die exakte Dachausrichtung.
Ach du Schreck: Sie haben nur die Nordseite Ihres Daches für eine Solaranlage zur Verfügung? Auch kein Problem, mit gründlicher Planung und Dimensionierung lässt sich die Anlage auch problemlos auf der Nordseite fixieren.
Die schlechte Nachricht: Wird die Solaranlage durch Bäume, Nachbarhäuser oder Anbauten verschattet, raten Experten von der Anschaffung ab. Der Grund: Wird die Leistung eines einzelnen Moduls durch Störfaktoren wie zum Beispiel den Kamin reduziert, wirkt sich das negativ auf die Gesamtleistung aus.
Gut zu wissen:
Findet sich auf Ihrem Dach kein geeigneter Platz für die kostbare Energiequelle, können Sie immer noch auf eine Solarfassade umsteigen. Der grosse Unterschied zum Klassiker: Anders als die Anlage auf dem Dach wird die Solarfassade nicht waagrecht, sondern senkrecht am Gebäude platziert. Und das Beste: Auch optisch macht die Solarfront etwas her.
Fassen wir nochmal zusammen. Wer eine Solaranlage kaufen will, sollte diese Faktoren im Blick behalten:
Eine Solaranlage sollte durch dem Fachmann montiert werden.
Solaranlage Kosten: Mit wie viel muss ich rechnen?
Die Kosten für eine Solaranlage lassen sich nicht pauschal bestimmen. Schliesslich fallen sie von Haushalt zu Haushalt unterschiedlich aus. Der Grund für den Preisunterschied: Jeder Haushalt hat seinen ganz eigenen Energieverbrauch und daher seinen ganz eigenen Bedarf an Solarenergie.
Aber warum sehen wir uns das Ganze nicht an einem konkreten Beispiel an? Stellen Sie sich ein Einfamilienhaus mit vier Personen vor. Dafür gehen wir von einem Energiebedarf von rund 4’500 kWh Strom und 20’000 kWh Wärme aus.
Um den Strombedarf der Familie vollständig abzudecken, empfiehlt sich hier eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 8 Kilowatt Peak. So heisst es zumindest in der Theorie. In der Praxis aber sieht es anders aus. Denn tatsächlich kann der tagsüber produzierte Strom nicht sofort direkt verbraucht werden. Der Grund: Der Strom wird zunächst in das Netz verfrachtet, sodass Sie in Stosszeiten Netzstrom zur Verfügung haben. Auf diesem Weg verbraucht ein klassischer Haushalt rund 30 Prozent des Solarstroms.
Für unser konkretes Beispiel bedeutet das nun: Unser 4-Kopf-Haushalt kann bei einer 8 Kilowatt Peak-Anlage im Schnitt etwa 2’400 kWh in Anspruch nehmen. So werden mehr als 50 Prozent des Energiebedarfs gedeckt.
Doch wie viel kostet diese Solaranlage nun? Bei einer 8 Kilowatt Peak Anlage schätzt der Experte eine Fläche von 40 bis 56 Quadratmetern. Und 40 bis 56 Quadratmeter lassen sich im Schnitt 20.000 CHF kosten. Fördermittel sind in unserer Rechnung dabei nicht berücksichtigt.
Mit einem zusätzlichen Batteriespeicher könnte unsere Beispielfamilie ihren Eigenverbrauch auf 4’000 kWh steigern. Doch dieser bedeutet auch zusätzliche Kosten. Zwischen 9.000 und 15.000 CHF kommen obendrauf.
Und wie sieht es bei Solarthermieanlage aus? Hier kommt es ganz darauf an, ob sie nur der Warmwasserbereitung oder auch der Heizung dienen soll. Was Sie allerdings in beiden Fällen benötigen, ist ein Wärmespeicher.
Für einen reinen Warmwasserspeicher planen Sie am besten zwischen 1.000 und 2.000 CHF ein. Etwas mehr lässt sich ein sogenannter Pufferspeicher kosten. Sein grosser Vorteil: Er speichert Heizwärme zwischen. Für diese Leistung fallen jedoch bis zu 3.000 CHF an.
Wer sein Zuhause mit einer Solarthermieanlage für Warmwasser bereichern will, geht im Schnitt von einer Fläche von 6 Quadratmetern aus. Das macht rund 15.000 CHF mitsamt Speicher. Sie wünschen sich eine zusätzliche Unterstützung der Heizung? Dann legen Sie rund 25.000 CHF dafür zur Seite.
Solaranlage Kosten – ein kleiner Überblick:
Solaranlage Beratung: Kann ich mit Förderungen rechnen?
Grund zur Freude: In der Schweiz profitiert jeder Eigenheimbesitzer*in mit Solaranlage von staatlichen Zuschüssen – unabhängig von der Art der Solaranlage. Die Förderung Nummer 1 bei Photovoltaikanlagen: Lange Zeit machte die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) das Rennen.
Ihr Konzept: Pro eingespeister Kilowattstunde Strom durften sich Eigenheimbesitzer*innen mit einmal angemeldeter Anlage mehr als 15 Jahre lang über 24 Rappen freuen. Ein grosszügiger Bonus, der zu langen Wartelisten führte.
2018 trat das kostendeckende Einspeisevergütungssystem (EVS) an die Stelle der KEV. Und genau diese löste die grosszügige Einmalzahlung ab. Seit 2022 können Sie nun keine KEV mehr beantragen. So ist mittlerweile für Eigenheimbesitzer*innen nur noch die sogenannte Förderung per Einmalvergütung von Interesse. Zustande kommt sie durch einen Grundbetrag in Höhe von 700 Franken plus 80 Franken pro Kilowatt Nennleistung. Ein weiteres Plus: Zusätzlich zur Förderung per Einmalvergütung können Sie beim nächsten Elektrizitätswerk eine Einspeisevergütung anfordern.
Wer eine thermische Solaranlage kaufen will, wendet sich an das sogenannte Gebäudeförderprogramm. Die Erfolgsaussichten stehen gut. Schliesslich beteiligt sich nahezu jeder Kanton finanziell an der Installation von Solarthermieanlage.
Solaranlage Beratung: Photovoltaikanlage oder Solarthermieanlage?
Prinzipiell gilt: Beide Anlagen tragen zu einem nachhaltigeren Lebensstil bei. Für ein Eigenheim von durchschnittlicher Grösse jedoch macht oft die klassische Photovoltaikanlage mehr Sinn. Schliesslich muss der Wärmespeicher auch irgendwo unterkommen. Bei Eigenheimen mit hohem Warmwasserbedarf allerdings lohnt sich eine Solarthermieanlage. Dies gilt speziell für Eigenheime mit eigenem Schwimmbad.
Spezialtipp von der Solaranlagen Beratung: Kombinieren Sie eine Photovoltaikanalge mit einem Wärmepumpenboiler, erzielen Sie ähnliche Effekte als mit einer eigenen Solarthermieanlage.
Wichtig: Bitte beachten Sie, dass die hier angegebenen Preise jederzeit ändern können und nicht mit der Offerte des Solaranlage-Fachmanns verglichen werden können.
© haus-planen.ch/ Jana Winter – 23.2.2022
