Bäume schneiden – Tipps für den Baumschnitt
Bäume sind symbolträchtig und haben Menschen seit alters her fasziniert. Sie stehen für Beständigkeit und ein langes Leben. Bereits im Paradies standen der Baum der Erkenntnis und der Baum des Lebens. Manch ein Liebespaar hat die Namen in die Rinde eines Baumes geritzt in der Hoffnung, dass die Liebe so lange währt wie der Baum alt wird. In vielen Kulturen galten alte, mächtige Bäume als heilig. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit war die Dorflinde der Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft. Auch heute noch stecken Bäume voller Symbolkraft. In vielen Familien ist es Tradition, dass ein Bäumchen gepflanzt wird, wenn ein Kind geboren wird, verbunden mit dem Wunsch, dass das Kind gross und stark wird wie der Baum. Andere wünschen sich aus einem ganz gewöhnlichen Grund einen Baum im Garten: Sie möchten dessen Früchte geniessen.
Egal, aus welchem Grund man sich einen Baum im Garten wünscht: Man sollte sich im Vorfeld Gedanken machen, ob er von der Grösse her passt. Und auch wenn im Wald und in der freien Natur Bäume ohne Pflege wachsen, so ist es doch bei Hausbäumen unabdingbar, dass sie regelmässig geschnitten werden. Zum einen können sie dadurch nicht zu hoch wachsen, denn das ist oftmals in Hausgärten ein Problem. Zum anderen kann man die gezüchteten Bäume nicht mit den wilden vergleichen.
Die Bäume für Gärten und Grundstücke sind auf Wachstum gezüchtet. Sie blühen intensiver und fruchten mehr. Der Preis dafür ist, dass sie gewissenhaft gepflegt werden müssen, um nicht zu früh zu vergreisen. Einen Baum schneiden ist gar nicht so schwer wie manche Gartenbesitzer*innen befürchten.
Der Baumschnitt hat seine eigene Regeln.
Bäume schneiden im Jahresverlauf – Darauf kommt es beim Baumschnitt an
Nicht jeder Baum ist gleich, im Gegenteil. Jede Baumart hat ihre Eigenheiten und je nach Standort wird der Baum anders wachsen. Dementsprechend benötigt jeder Baum auch seinen individuellen Schnitt.
Manche Bäume müssen nicht geschnitten werden. Birke, Ginkgo, Buche, Esche, verschiedene Ahornarten und andere Bäume wachsen so langsam, dass sie nur sehr selten und nur mässig geschnitten werden müssen. Nadelbäume dürfen, mit Ausnahme von Eiben, nicht geschnitten werden.
Der Winter ist die klassische Jahreszeit, um Bäume zu schneiden. Traditionell wird die Winterruhe zum Schneiden genutzt.
Bäume schneiden im Winter sollte man jedoch nicht bei Temperaturen unter fünf Grad Celsius.
- Die ideale Temperatur für den Baumschnitt sind fünf Grad plus.
- Bei Regen und Schnee sollte kein Schnitt vorgenommen werden.
- Experten raten heute allerdings dazu, das Bäume schneiden im Winter zu lassen und eher in der Wachstumsphase zwischen März und September vorzunehmen.
- Die Wundheilung kann sofort einsetzen und es besteht keine Gefahr, dass Frostschäden entstehen.
- Obstbäume, allen voran Kirschen, sollte man nach der Ernte schneiden.
Eines der Hauptziele des Schnitts ist, die Krone auszulichten. Eine gut ausgelichtete Krone verhindert Pilzbefall an Blättern und Zweigen.
Durch sie kann Licht und Luft an die Äste dringen und das Wachstum von Blüten und Blättern fördern. Zuerst sollten alle abgestorbenen Äste abgeschnitten werden. Auch sogenannte Wasserschosse, senkrecht nach oben wachsende Äste, können ohne Bedenken entfernt werden. Dasselbe gilt für Äste, die sich überkreuzen, überlagern oder mit Moos bewachsen sind.
Nach dem Schnitt ist es wichtig, grosse und zerfranste Wunden zu versorgen, die entstanden sind. Denn durch sie können Pilze und Krankheitserreger eindringen und das Holz beginnt zu faulen.
Zerfranste Ränder müssen mit einem scharfen Messer glatt geschnitten werden. Grosse Wunden sollten mit einem Wundverschlussmittel behandelt werden, damit sie vor dem Austrocknen geschützt werden. Bei kleinen Schnitten ist das nicht nötig. Hier schadet das Mittel eher.
Bäume und Sträucher zurückschneiden: sich gut informieren.
Fehler beim Baumschnitt
Das A und O eines Baumschnitts ist das richtige Werkzeug.
- Hier sollte man auf keinen Fall sparen und auf eine scharfe und robuste Klinge achten. Eine scharfe Klinge ist Voraussetzung dafür, dass die Äste glatt abgetrennt werden und dabei keine Quetschungen entstehen.
- Bypass-Schneidescheren sind dafür besser geeignet als Amboss-Scheren. Bypass-Scheren arbeiten wie Haushaltsscheren, was zu einem glatten Schnitt führt.
- Amboss-Scheren führen ebenfalls zu Quetschungen. Sie sind nur für sehr hartes oder abgestorbenes Holz geeignet.
- Für stärkere Äste sind Astscheren oder Baumsägen eine gute Wahl.
- Praktisch sind dabei auch Klappsägen. Zum einen kann man mit ihnen auch in dichtem Geäst arbeiten, zum anderen arbeiten sie auf Zug, was bedeutet, dass sie auch in feuchtem Holz nicht steckenbleiben und einen sauberen Schnitt hinterlassen.
Nach dem Schneiden ist es essenziell, dass die Schneidegeräte gründlich gereinigt und gepflegt werden, damit sich eventuelle Krankheitskeime nicht festsetzen können. Diese Keime könnten schlimmstenfalls im nächsten Jahr andere Bäume anstecken.
Ein weiterer Fehler, den man vermeiden sollte, ist, dass man jahrelang nicht schneidet und dann einen radikalen Schnitt durchführt.
Bei jedem Schnitt wird einem Baum Wunden zugefügt. Und wie beim Menschen ist es für einen Baum eine Herausforderung, die Wunden zu schliessen, ohne dass Krankheitserreger eindringen.
Daher ist es besser, wenn man jedes Jahr ein wenig schneidet, zumal ein stark zurückgeschnittener Baum umso stärker austreibt, da Bäume versuchen, das Gleichgewicht zwischen Wurzeln und Krone aufrechtzuerhalten.
Man sollte beim Rückschnitt einem Baum auch nicht mit einer Motorsäge zu Leibe rücken, auch wenn die Handarbeit anstrengender ist. Mit einer Motorsäge ist die Gefahr zu gross, dass versehentlich Äste abgeschnitten werden. Ausserdem ist die Unfallgefahr enorm hoch.
Wer Bäume in seinem Garten hat, der sollte sich die Mühe machen und sie und ihre Bedürfnisse kennen. Das gilt besonders für den Schnitt. Denn jede Baumart benötigt ihre eigene Art und ihre eigene Zeit des Schnitts. Wenn man das beachtet, kann man sich über gesunde und schöne Bäume freuen.
© haus-planen.ch – Marianne Schneider/Autorenteam – überarbeitet am 21.1.2022
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Verantwortlich für haus-planen.ch
«Andreas Räber ist GPI®-Coach, Hobby-Landschafts- und Naturfotograf und Mitglied vom Naturschutzverein Bäretswil – Bauma, sowie der Naturfotografen Schweiz. Er ist Autor zahlreicher Blogs und Fachartikel aus Beruf, Leben und Natur.»
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Gartenpflege, das ganze Jahr
Ein schöner, gepflegter Garten ist nicht nur eine Augenweide, sondern ein wichtiger Ort zur Erholung und Entspannung, eine Oase der Ruhe, die uns Kraft spendet. Um uns viel Freude bereiten zu können, brauchen die Pflanzen, entsprechend ihren Bedürfnissen, Raum, Licht und vor allem Pflege. Pflanzen sind sensible Lebewesen, die auf Reize aus der Umwelt reagieren und, genauso wie wir, Zuwendung brauchen.
Gartenunterhalt im Winter – Auf diese Dinge muss man achten
Für viele ist der Gartenunterhalt der perfekte Ausgleich zum stressigen Arbeitsalltag.
Wenn die Temperaturen sinken und die Zeit beginnt, in der man drinnen vor dem Kamin sitzt, unterschätzen viele jedoch die Pflege, die ein Garten auch im Winter benötigt.
In diesem Artikel wird auf die Gefahren hingewiesen, die der Winter für den Garten bereithält und Lösungsvorschläge gegeben, wie man mit diesen umgehen kann.
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