Immergrüne Sträucher: Farbtupfer im Winter
Immergrüne Sträucher strahlen auch dann noch Frische aus, wenn andere Pflanzen in der Winterruhe sind und ihre Kräfte nach innen gezogen haben. Sie dienen als Sichtschutz und bieten zudem das ganze Jahr über Schutz und Nahrung für verschiedene Tierarten wie Vögel und Insekten. Ein wertvolles Stück Natur im eigenen Garten.
Die Themen im Überblick:
Liguster eignet sich gut als Heckenpflanze und schützt vor unliebsamen Blicken.
Immergrüne Sträucher – für Vögel und Insekten
«Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht». Nach diesem Motto lebt unsere heimische Fauna, zum Beispiel Vögel und Insekten.
Sie mögen die Nahrung, die es schon immer gab. Im Gegensatz zu uns brauchen sie keine Datteln aus Nordafrika, nicht mal Zitrusfrüchte aus Spanien oder Italien.
Unsere Wildtiere leben voll von regionalen Produkten. Einige Insekten haben sich sogar auf spezifische Pflanzen spezialisiert und umgekehrt.
Stirbt eine bestimmte Art aus, kann infolgedessen eine andere Art nicht mehr weiter existieren.
Einheimisch oder nicht? Pflanzen, die vor 1492, dem Jahr der Entdeckung Amerikas, bei uns in der Natur oder in den Gärten ansässig waren, gelten als einheimisch.
Eingriffe in die Natur – zum Schlechten oder zum Guten?
Unsere Natur hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Und das nicht zum nur Guten. Denken wir nur an das fortschreitende Artensterben. Die meiste Schuld dafür tragen wir wohl selbst.
Durch unseren modernen Lebensstil greifen wir massiv und anhaltend in die natürlichen Lebenszyklen ein. Wir haben die Natur so umgebaut, dass sie für uns von Nutzen ist.
So sind wir von natürlichen Mischkulturen in weiten Teilen zu Monokulturen übergegangen, die sehr anfällig für Krankheiten und Schädlinge sind. Ein Beispiel dafür sind unsere Wälder, ein anderes die riesigen Kartoffel- oder Getreidefelder. Dieses umfassende Geschehen lässt sich leider nicht so schnell wieder einrenken, um es mal ganz sachte auszudrücken. Gar nicht auszudenken, was da noch alles auf uns zukommen könnte. Doch wir alle können etwas dagegen tun. Unseren wichtigen Beitrag leisten.
Bereits auf einem kleinen Fleckchen kann ein Stück Natur gedeihen.
In unserem Garten können wir ein Stück Biodiversität hegen
Indem wir in unserem Garten auf einheimische Pflanzen setzen, fördern wir automatisch die heimischen Wildtiere: Wildbienen, Schmetterlinge, Vögel, Amphibien, Reptilien, Kleinsäuger etc. Sie alle sind auf den nötigen Schutz und entsprechende Futterquellen angewiesen. Was sie zum Beispiel mögen, ist Liguster.
Ligustrum vulgare. Ein aufrecht wachsender, robuster und anpassungsfähiger Strauch aus der Familie der Ölbaumgewächse.
Steckbrief Gemeiner Liguster
Wobei mit «gemein» natürlich nicht der Charakter gemeint ist, sondern seine gewöhnliche Herkunft. Doch wer es lieber etwas gehobener mag, bitte: seines Zeichens Ligustrum vulgare. Ein aufrecht wachsender, robuster und anpassungsfähiger Strauch aus der Familie der Ölbaumgewächse. Er ist schnellwachsend und wird ca. 2 bis 5 Meter breit und hoch. Liguster ist gut schnittverträglich. Dichte Hecken müssen ca. zweimal jährlich geschnitten werden.
Die gedeihen aber auch als natürlicher wachsende Hecke, die Vögeln genügend Platz zum Nestbau lässt.
Im Juni und Juli besticht er mit weissen, duftenden Blüten, einer einladenden Bienen- und Schmetterlingsweide. Bis zum September entwickeln sich glänzend schwarze, erbsengrosse Früchte.
Diese werden bis in den Winter hinein gerne von Vögeln gefressen. Für Menschen hingegen sind sie schwach giftig. Vom Standort her ist der gemeine Liguster ziemlich anspruchslos, er mag es sonnig bis schattig. Auch in städtischer Umgebung kommt er gut zurecht.
Liguster eignet sich gut als Heckenpflanze und schützt vor unliebsamen Blicken genauso gut wie vor Windstössen, Sonne und allzu grosser Trockenheit.
Als Flachwurzler reicht er nicht bis in die tiefen Erdschichten und muss in heissen Perioden bei Bedarf gewässert werden. Doch «verwöhnen» Sie ihn nicht, sonst wurzelt er umso flacher – da er ja genügend Wasser bekommt. Solche Situationen handhaben wir ja ähnlich.
Der gewöhnliche Liguster ist winterhart und grün, nur bei strengen Wintern wirft er seine Blätter ab.
Im Frühling spriessen sie jedoch zeitig wieder nach. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass es noch andere Ligusterarten gibt.
- Z. B. der aus Japan und Korea stammende ovalblättrige Liguster, der sich optimal für dichte Hecken eignet und im Winter weniger Blattverlust erleidet.
- Ausserdem die Zuchtformen Liguster Atrovirens und der farbenfrohe Goldliguster.
Pflege
Wie bereits erwähnt, können Ligusterpflanzen beliebig geschnitten werden. Im Frühling schätzen sie zur Düngung etwas Kompost. Da die Blätter auch im Winter Wasser verdunsten, bitte aufgepasst.
- Bei lang anhaltender Trockenheit sollte an frostfreien Tagen gegossen werden.
- Werden die Äste von zu grosser Schneelast befreit, verhindert das Schneebruch.
- Eine moderate Schneedecke schützt die Pflanzen allerdings vor der strengen Wintersonne.
Wintergrüne Sträucher und Hecken bringen Leben und Farbe in den Garten.
Wir haben die Qual der Wahl. Der Gartenbauer Ihrer Wahl unterstützt und dabei gerne. Auch bei der Umgestaltung in einen naturnahen Garten.
© haus-planen.ch, 10.1.2025, Autorin Tabea Räber