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Spielplatzgeräte damals & heute

Sie waren für meine Brüder und mich das Highlight jeder Wanderung und jedes Spaziergangs: die öffentlichen Spielplätze in Wald, Wiese oder Stadtpark. Ein Spielgerät zog mich schon als kleines Mädchen besonders in seinen Bann. Erblickte ich eine Seilbahn, gab es für mich kein Halten mehr. Möglichst schwungvoll platzierte ich mich stehend oder sitzend auf dem alten Autoreifen. Fest ans Seil geklammert, sauste ich kreischend vor Begeisterung Richtung Endpfosten. Das Anschlagen und damit verbundene Rückschwingen war der grösste Kick am Ganzen. Wen spickte der Puffer-Pneu am weitesten und heftigsten zurück?

Spielgeräte damals und heute

Ein Wunder, dass wir uns damals keine Knochen brachen. Denn nicht selten schwangen die Stützpfosten mit, und waren auch die Hanfseile in kriminellen Zustand. Heute schützen dicke Kunststoffverkleidungen die Drahtseile vor Abrieb und Verschleiss. Die Richtlinien in Sachen Sicherheit sind für Spielgeräte generell viel strenger und werden regelmässig kontrolliert. Dafür bin ich dankbar. Besonders als sich meine Tochter vor einigen Jahren auf Spielplätzen tummelte.

Balancieren, reiten – fliegen…

Je höher das Spielgerät, desto verschmitzter war ihr Blick, und desto höher schlug mein Puls. Wird sie ohne abzustürzen von der einen auf die andere Seite balancieren können? Sie schaffte es immer. Und wäre das Mädchen mal geflogen, dann hätten die stossdämpfenden Matten oder Holzschnitzel, die heute fast jeden Spielplatz absichern, wohl Schlimmeres verhindert. Meist zog es meine Tochter aber zu den bodennahen, bunten Wipptieren. Diese sind mit Griffen versehen und riesigen Sprung-, respektive Schwungfedern im Grund verankert – zählen also eher zu den sicheren Spielgeräten. Dennoch: Am liebsten sind ihr wie mir auf Spielplätzen die Seilbahnen – und in den Bergen die Sesselbahnen …

Holzbänke sind auch Klettergerüste…

Apropos Sitzen: Es wäre von den Damen und Herren Sicherheitsinspektoren nett, wenn sie auf den Spielplätzen nicht nur die Spielgeräte sondern auch einmal die Holzbänke unter die Lupe nehmen würden. Darauf hocken ja meist die Mütter – mit Apfelschnitzen, Vollkornkeksen, Wasser und allerlei Lebensnotwendigem bestückt. Auch Heftpflaster durften nie fehlen. Nur eine Pinzette – die vergass ich persönlich jedes Mal einzupacken. Ich weiss nicht mehr wie viele Holzsplitter, sich mir in meiner Spielplatzära als Mama auf den Bänken in die Haut gebohrt haben…

Ein Restrisiko bleibt immer

Doch das ist alles Pipifax, wenn ich an den Unfall denke, der sich am Jahresende 2015 auf einem Spielplatz im Zürcher Oberland zugetragen hat. Ein Neunjähriger riss sich auf der 80-jährigen Metallrutschbahn den kleinen Finger ab. In einem spitz zulaufenden Spalt zwischen der Seitenwand der Rutschbahn und der Sitzfläche war er hängen geblieben. Dieses Unglück zeigt, wie wichtig es ist, Spielgeräte zu prüfen und regelmässig zu kontrollieren. Übrigens: Noch heute weckt der Anblick einer Seilbahn das Kind in mir. Und wenn keiner guckt, springe ich flugs auf und sause ins Glück.

Tipp für Kinderspielplätze, Region Zürich: Keller-Meier-Gartengestaltung.ch

(c) haus-planen.ch – Autorin: Manuela Herzog

Manuela Herzog absolvierte 1998/99 die Ringier-Journalistenschule und blieb dem Konzern zehn Jahre lang treu – hauptsächlich im Kulturressort der «Schweizer Illustrierten.» 2009 wagte sie den Wechsel ins TV-Business, als TV-Redaktorin von «Fenster zum Sonntag». Nach dem Motto «Schuster bleib‘ bei deinen Leisten», arbeitet sie seit Februar 2011 wieder als Redaktorin, diesmal bei Livenet.

Anforderungen an Spielplatzgeräte

Ein Spielplatz ist Treffpunkt von Kindern und oft auch deren Müttern oder gar von ganzen Familien. Dementsprechend soll er angelegt werden. Auf einem gemütlich eingerichteten Spielplatz mit schön bepflanzter Umgebung verweilt man gerne.

Spielen ist für Kinder wichtig und fördert die körperliche Entwicklung

Bild zeigt einen Kinderspielplatz

Jeder soll auf seine Kosten kommen

Die Spielplatzgeräte sollen so ausgewählt werden, dass verschieden altrige Kinder auf ihre Kosten kommen und sich auf dem Spielplatz austoben können. Zudem ist bei der Auswahl von Geräten auf eine Kombination zu achten, bei der sich Kinder entweder alleine vergnügen können, sie aber auch die Möglichkeit haben, gemeinsam zu spielen. Da gibt es von Rutschbahnen über Wippgeräte, Schaukeln und Kletterbäume bis hin zu Rundlauf und Spieltürmen mit Kletternetz. Zudem sind Bänke oder andere Sitzgelegenheiten für die Erwachsenen nicht zu vergessen.

Sicherheit hat oberste Priorität

Sicherheit ist eine wichtige Komponente auf Spielplätzen. Die Geräte müssend zwingend fachmännisch aufgebaut werden und sollten regelmässig kontrolliert werden. Vor allem auf öffentlichen Spielplätzen schreibt die BfU (Beratungsstelle für Unfallverhütung) einiges vor: So unter anderem, wie viel Abstand zwischen den einzelnen Geräten eingehalten werden muss und wie der Bodenbelag, der so genannte «Fallschutz» auszusehen hat (stossdämpfende Böden). Einige Lieferanten gewähren eine Spielplatzwartung, bei der regelmässig die Spielplätze und Geräte auf ihre Tüchtigkeit überprüft werden. Besonders bei öffentlichen Spielplätzen ist dies dringend zu empfehlen.

Unfälle sind nicht immer zu vermeiden, aber zu minimieren

Spielende Kinder verletzen sich immer mal wieder. Auch auf gut eingerichteten Spielplätzen kann dies geschehen. Drum ist es wichtig, dass die Begleitperson die ganz kleinen Kinder auf dem Spielplatz nicht sich selbst überlässt, sondern immer ein Auge auf sie hat. Und den älteren Kinder muss man vielleicht auch mal erklären, dass sie für gewisse Spielplatzgeräte noch ein wenig zu klein sind oder ihnen die nötige Unterstützung anbieten.