Die bekanntesten Baumängel und wie sie entstehen
Baumängel sind ein Ärgernis: Sie verzögern die Fertigstellung des Hauses und können, wenn sie nicht rechtzeitig behoben werden, zu gravierenden Schäden führen. Wer Mängel beim Hausbau rechtzeitig erkennt, kann eine Verjährung verhindern und spart eine Menge Geld. Die Unterstützung durch Profis kann dabei sehr hilfreich sein.
Die Themen im Überblick:
Versteckte Baumängel sind gefährlich und können hohe Kosten zur Folge haben.
Baumängel Fristen: Rechtzeitige Entdeckung schützt vor hohen Zusatzkosten
Mängel bei der Ausführung von Bauaufträgen sind häufig. Fast immer führt ihre Behebung zu Verzögerungen, die für Bauherren unangenehme Folgen haben. Im schlimmsten Fall muss sogar der Umzug in das zukünftige Eigenheim verschoben werden, was zu nicht eingeplanten Zusatzkosten führen kann.
Auch die Behebung der Mängel selbst ist nicht immer kostenfrei möglich. Selbstverständlich gibt es Rüge- und Mängelfristen, die Auftraggebern ermöglichen, einen festgestellten Baumangel zu beanstanden und beim Bauträger oder einzelnen Handwerkern eine Behebung durchzusetzen. Hier ist aber Vorsicht geboten:
Die Mängel sollten spätestens bei der Bauabnahme festgehalten und gerügt werden, ansonsten gilt das Bauwerk als abgenommen.
Ab Bauabnahme gilt eine zweijährige Frist für die Meldung offener und verdeckter sowie eine weitere dreijährige Frist für die Meldung verdeckter Mängel. Die Meldung muss spätestens sieben beziehungsweise drei Tage nach Entdeckung des Mangels erfolgen.
Vorsicht: Halten Sie bestehende Baumängel Fristen nicht ein, verlieren Sie wichtige Ansprüche!
Wichtige Baumängel Fristen:
Um Ihren Garantieanspruch durchsetzen zu können, müssen Sie bestehende Baumängel auch erkennen können. Das ist nicht immer einfach, denn es gibt nicht nur sichtbare, sondern leider auch verdeckte Baumängel. Verdeckte Baumängel haben zur Folge, dass ein sichtbarer Schaden oft erst sehr spät auftritt, dann aber umso schwerer zu beheben ist.
Verdeckte Baumängel bergen das grösste Risiko für Bauherren.
Wenn kein Garantieanspruch mehr besteht, kann die finanzielle Belastung durch die Behebung solcher Schäden beträchtlich sein.
Die bedeutendsten Baumängel im Überblick
Mängel am Bau sind häufig und entstehen aus den unterschiedlichsten Gründen. Bei den meisten Neubauten treten sogar gleich mehrere davon auf. Umso wichtiger ist es, einen Blick für gefährliche und nicht sofort erkennbare Mängel zu entwickeln. Wir geben im Folgenden einen Überblick über die häufigsten Baumängel und wodurch sie entstehen können.
Baumängel Checkliste
- Feuchtigkeitseintritt im Keller: Häufigste Ursachen dafür sind Ausführungs- oder Materialfehler, manchmal ist aber auch eine falsche Planung schuld daran, dass Kellerräume undicht werden. Eine fachgerechte Behebung ist hier meist mit sehr hohen Kosten verbunden.
- Risse im Estrich: entstehen meist durch falsch dimensionierte oder falsch gesetzte Dehnungsfugen.
- Dämmungsprobleme: Ursache ist hier oft ungeeignetes Dämmungsmaterial oder schlechte Ausführung. Auch das Eindringen von Feuchtigkeit durch die Aussenwände kann die Dämmungseigenschaften des verwendeten Materials beeinträchtigen und/oder zu Schimmelbildung führen.
- Risse im Mauerwerk, Putz oder Innenputz: Dabei handelt es sich so gut wie immer um ein Verarbeitungsproblem durch falsche Kombination von Werkstoffen, Nichtbeachtung der Verarbeitungsvorgaben oder schlampige Ausführung. Auch zu rasche Austrocknung des Rohbaus kommt als Verursacher solcher Schäden in Frage.
- Schimmelbildung in Innenräumen: Ursache ist meist Wassereintritt von aussen oder zu hohe Luftfeuchtigkeit und ungenügender Luftaustausch im Innenraum.
- Wasserschäden am Dach und am Spitzboden: entstehen durch unzureichende Lüftung des Spitzbodens nach Fertigstellung des Rohbaus oder durch unsachgemäss ausgeführte Dachbeziegelung
- Bruchschäden am Bodenbelag: werden durch nicht ausgeglichene Unebenheiten unter Trittbelegen verursacht
Checkliste für Baumängel, damit Verjährung keine Chance hat.
Baumängel: Früherkennung ist wichtig
Eine mangelhafte Bauausführung, die offene oder verdeckte Baumängel verursacht, lässt sich mit einer schweren Krankheit vergleichen, die nicht rechtzeitig diagnostiziert wurde: Bei Früherkennung noch gut heilbar, wird die Behandlung umso komplizierter, je später die Diagnose erfolgt.
Allerdings sollte man hier nicht unbedingt auf die eigene Einschätzung vertrauen. Beim Bauen gilt genau wie bei der Gesundheitsvorsorge: Mit professioneller Unterstützung (Bauexperte) lassen sich Probleme eher erkennen und besser beheben als alleine. Die Kosten für einen Bauherrenberater, der während der gesamten Planung und Umsetzung des Bauvorhabens mit Rat und Tat zur Seite steht, sollte man daher nicht scheuen: Eine fachlich qualifizierte Begleitung des Bauvorhabens hilft, Nerven wie Geldbeutel zu schonen.
© Autorenteam – 19.11.2020, haus-planen.ch, überarbeitet 25.7.2023/ar