Lebensdauer und Lebensphasen einer Immobilie

Wie lange lebt eine Immobilie und wie lässt sich ihr Leben verlängern?

Immobilien sind wie gute Freunde. Sie schenken uns Wärme und Geborgenheit. In ihren vier Mauern fühlen wir uns wie in den schützenden zwei Armen eines engen Bekannten. Und genau so soll es auch bleiben – am besten für immer. Denn im Idealfall führen wir eine Freundschaft fürs Leben. Umso wichtiger ist eine extragrosse Portion Liebe und Pflege. Denn nur, wer sein Haus gut umsorgt, trägt zu seiner Werterhaltung und seiner Spitzenposition auf dem Immobilienmarkt bei. So stellt sich die Frage: Wie lange lebt eine Immobilie und wie lässt sich ihr Leben verlängern?

Die Themen in diesem Artikel:

Immobilienbewertung: Wie lange lebt eine Immobilie und wie lässt sich ihr Leben verlängern?

Immobilienbewertung: Wie lange lebt eine Immobilie und wie lässt sich ihr Leben verlängern?

Immobilienbewertung: Wie lange lebt eine Immobilie und wie lässt sich ihr Leben verlängern?

Immobilien verkaufen: Die Bauweise bestimmt das Alter

Das Leben eines Hauses hängt stark von seiner Bauweise ab. Zum Beweis:

Fertighäuser, die nicht massiv gebaut wurden, knacken gerade so die magische 60er-Marke. Deutlich älter wird das Massivhaus. Zwischen 100 und 150 Jahren hält es die Stellung.

Doch Vorsicht: Hierbei handelt es sich nur um allgemeine Richtwerte. Wie alt eine Immobilie wirklich wird, ist von Haus zu Haus verschieden.

Mit liebevoller Pflege und Wartung erreicht es sogar die 200er-Marke.

Haus verkaufen: Wartung = Werterhaltung

Das A und O bei einer Immobilie ist die Wartung.

Und diese hat natürlich ihren Preis. Denn Sanierungsarbeiten sind in der Schweiz leider nicht gerade ein Schnäppchen. So sitzt der Schock tief, wenn das Bauunternehmen den ersten Kostenvoranschlag schickt. Ach herrje, wer soll sich das denn leisten können?

Am besten lassen Immobilienbesitzer*innen diesen Schockmoment erst gar nicht zustande kommen. Rücklagen lautet das Zauberwort. Nur wie viele? Ganz einfach: Renommierte Schweizer Immobilienexpert*innen raten zu Rücklagen von rund einem Prozent des Gebäudewertes. So kann man der nächsten Sanierung in gut 30 Jahren gelassen entgegensehen. Die Rechnung kann kommen.

Immobilien Unterhalt: Wann lohnt sich die Wartung?

Eine Immobilie ist wie ein Körper. Manche Teile brauchen mehr Pflege als andere. Zum Beispiel: Besondere Aufmerksamkeit verdienen sich die vitalen Organe des Hauses. Sprich: Die Bestandteile, die am stärksten genutzt werden. Denn je stärker die Nutzung, desto stärker der Verschleiss. Dies gilt insbesondere für Küchen- und Badgeräte, Bodenbeläge und Anstriche.

Alle 10 bis 15 Jahre benötigen Küchen- und Badgeräte, Bodenbeläge und Anstriche ein kleines handwerkliches Update – der Werterhaltung zuliebe.

Deutlich länger hält das Skelett der Immobilie durch. Mit Skelett sind dabei die Grundelemente des Hauses gemeint. Dazu gehören beispielsweise die

Fenster, Dachflächen und Leitungen. Alle 30 Jahre wollen sie auf den neusten Stand der Technik gebracht werden.

Noch ein klein wenig länger hält das Grundgerüst durch.

Ob aus Beton oder Backstein – erst nach 70 bis 100 Jahren verlangt die Basis des Hauses nach einem Upgrade.

Gut zu wissen: Bei Häusern, die mehr als 100 Jahre auf dem Buckel haben, ist die Renovierungsfrage kompliziert. Lohnt sich die Sanierung wirklich oder soll ich neu bauen? Das Problem:

Altbauten über 100 Jahre fordern eine aufwendige Modernisierung, die schnell das Budget der Bauherr*innen strapaziert.

So lohnt sich die Renovierung oft nur bei besonders wertvollen Altbauten in historisch wertvoller Lage. Bester Beweis ist das Haus Bellevue im Herzen Zürichs. Der Prachtbau aus dem Jahr 1856 sieht aus wie neu – allerdings nur mit sorgfältiger und kostspieliger Sanierung.

Wenig Wartung = wenig Immobilienwert

Wenig Wartung = wenig Immobilienwert

Immobilien brauchen Pflege. Regelmässige Kontrolle, besonders die im Alltag nicht sichtbaren Bereiche, sind sehr wichtig.

Wenig Wartung = wenig Immobilienwert

Schlecht gewartete Immobilien sind eine Kostenfalle. Über kurz oder lang rächen sich verschleppte Reparaturen, richten grossen finanziellen Schaden an und reduzieren den Verkehrswert der Immobilie.

Wie wäre es mit einem kleinen Beispiel?

Das Hausdach ist undicht. So kann mühelos Feuchtigkeit ins Innere vordringen. Die teure Konsequenz: Sowohl die Dämmung als auch das Mauerwerk können durchnässen. Da ist Schimmel nur noch eine Frage der Zeit. Und was bedeutet Schimmel in der Mietwohnung? Ganz genau: Mietkürzung. Der aktuelle Mieter drängt wegen widriger Wohnbedingungen auf eine Ratenminderung. Und je niedriger die Mieten, desto niedriger der wirtschaftliche Ertrag der Immobilie.

Doch dem noch nicht genug:

Verschleppte Reparaturen verkürzen die Lebensdauer eines Hauses. Die angeschlagenen Bauteile könnten schliesslich früher versagen und das Grundgerüst der Immobilie bedrohen. Insbesondere bei der Immobilienbewertung sorgt ein nicht behandelter Bauschaden für Kopfzerbrechen. Sogleich schlägt der Wertgutachter Alarm. Das sieht nicht gut aus für den Verkehrswert der Immobilie.

Der entdeckte Schaden ist eine Bedrohung für das ganze Haus. Dabei spielt es keine Rolle, wie lange es den Schaden schon gibt. Ob 6 Monate, 2 Jahre oder 11 Jahre – Schaden ist Schaden und mindert den Immobilienwert.

Immobilien Unterhalt: Baustoffe wollen geschützt werden

Wer verarbeitete Baustoffe schützt und wartet, steigert den Hauswert auf dem Immobilienmarkt.

Denn mit der richtigen Pflege halten die Materialien eine gefühlte Ewigkeit. Bestes Beispiel ist der Kalksandstein an Aussenwänden. Er gilt als nahezu unverwüstlich.

Wären nur die Fugen nicht so frostempfindlich. So kann das gesamte Mauerwerk durch Frostschäden an Stabilität verlieren und die Immobilienbewertung negativ beeinflussen.

Die Lösung: Die Fugen müssen trocken bleiben. Und wie ginge das besser als mit einem Dachüberstand, der die Aussenmauer vor Regen schützt? So ist ein Dachüberstand beim Immobilien Unterhalt unverzichtbar.

Haus verkaufen: Welche Rolle spielt das Interieur?

Es ist paradox: Wer sein Haus verkaufen will, kümmert sich oft weniger um das Grundgerüst als um das Interieur.

Pünktlich zu den ersten Besichtigungsterminen bringen die Eigentümer*innen Möbel, Teppiche und Wohnaccessoires auf Vordermann. Denn wie sagt man so schön? Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck.

Doch auf die Immobilienbewertung hat das Interieur meist keinen nennenswerten Einfluss. Ein Nice-to-have, aber kein Must-have. Im Gegenteil: Nicht selten hat das Interieur-Update sogar einen negativen Effekt. Der Grund: Oft wechseln die Eigentümer*innen Teppiche, Möbel, Dekor, Gardinen & Co. im 5- bis 10-Jahrestakt aus. Aber wozu eigentlich? Oft könnte uns das Interieur noch viele Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte lang, treu zu Diensten sein. Denn muss es immer die neuste Mode, der neuste Trend sein? Keineswegs, das Trendbewusstsein steht nur der Nachhaltigkeit im Weg.

Warum überlassen wir das Interieur nicht unseren nächsten Generationen und konzentrieren uns beim Immobilien verkaufen auf das Wesentliche – auf die Organe und das Skelett des Hauses?

© haus-planen.ch, 9.3.2023, Autorenteam, Jana Winter

Weiterführende Tipps zum Thema Immobilien im Web

Zustandsanalysen.ch: Grundlage für die Immobilienerneuerung

Eine Zustandsanalyse ist der Grundstein für ein Sanierungsvorhaben. Immobilien sind langfristige Kapitalanlagen, die 50, 80 oder gar 100 Jahre überdauern können. Die gesamte Lebensdauer setzt sich aus diversen Erneuerungszyklen und Unterhaltsintervallen zusammen, die je nach Bauteil kürzer oder länger ausfallen. Für den Eigentümer ist es daher wichtig, die Investitionen, Betriebskosten sowie die Kosten für die Substanzerhaltung und Erneuerung langfristig und vorausschauend zu planen.

… und auf haus-planen.ch

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Warum Gebäudehüllen isoliert werden sollten

Die Sanierung der Gebäudehülle – ein Investment in die Immobilienzukunft

Die Gebäudehülle ist weit mehr als nur Fassade. Sie ist der Schutzmantel des Hauses. Fürsorglich schmiegt sie sich um die Räumlichkeiten und spendet ihnen Wärme und Geborgenheit. Hat sich dieser Mantel nicht eine besondere Pflege verdient? «Unbedingt« meinen Immobilienexpert*innen. Eine Sanierung der Gebäudehülle ist wie Balsam für die Immobilie. Aber warum ist sie so wichtig und was geschieht bei nachlässiger Mantelpflege?
Immobiliengutachten: Auch Häuser und Wohnungen brauchen einen regelmässigen Check

Warum Immobilien auch zwischen durch zum Arzt gehen sollten

Wenn heute ein Kind geboren wird, wird es laut Weltbank 71 Jahre alt, in der Schweiz 83 Jahre alt. 1960 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung weltweit 52 Jahre. Durch die rasante Entwicklung der Medizin und eine deutliche Verbesserung der globalen Ernährungs- und Hygienesituation wurde ein Zuwachs von fast 20 Jahren ermöglicht. Gibt es ähnliche Fortschritte bei den Immobilien, in denen wir leben und arbeiten? Mit anderen Worten: Wie lange lebt das Haus heute? Anders als die Lebenserwartung von uns Menschen führt die Weltbank dazu keine Statistiken, aber Experten sind sich einig: Wohngebäude sollen zwischen 70 und 100 Jahre halten.
Was macht ein Immobiliengutachter genau?

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Die Frage nach dem marktgerechten Wert einer Immobilie gerät oft genug zum Streitpunkt - und wird somit zum Fall für einen Immobiliengutachter. Doch womit befassen sich diese Sachverständigen im Detail?
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Immobilien-Gutachten: Damit Sie nicht die Katze im Sack (ver)kaufen

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