Einheimische Pflanzen im Garten
«Winter ade» heisst es in einem alten Kinderlied. Ja, lieber Winter, deine Zeit scheint allmählich zu Ende zu gehen, auch wenn es dafür noch sehr früh ist. Die Sonne scheint immer länger und wärmer und hie und da zeigen sich erste Frühblüher: Winterlinge, Schneeglöckchen & Co. Auch das Gras beginnt zaghaft zu spriessen. Bis die Bäume wieder saftig grün sind, dauert es noch seine Zeit. Doch mitten drin einheimische Pflanzen und Gehölze.
Es blüht so schön!
Bald sind die Forsythien an der Reihe. Selbst Gartenmuffel wissen um die weit verbreiteten Sträucher mit der leuchtend gelben Blütenpracht. Forsythien blühen bereits bevor sich ihre Blätter zeigen und locken durch ihre Leuchtkraft hungrige Insekten an. Doch Fehlanzeige:
Forsythienblüten sind steril. Das heisst, Honigbienen, Wildbienen, Hummeln etc. finden darin keinen Nektar, um sich nach dem Winter zu stärken.
Sie verbrauchen bei ihrer Suche nur unnötig Energie. Pollen und Früchte werden hier auch keine zu finden sein. Unsere Garten-Forsythie ist eine Kreuzung zweier Arten und ein reiner Zierstrauch.
Blühender Forsythienstrauch
Einheimische Sträucher im Fokus
Die einheimische Kornelkirsche gehört zu den Hartriegelgewächsen. Dieser Strauch, auf Mundart auch Tierlibaum genannt, blüht ebenfalls bereits im zeitigen Frühjahr. Ihm kommt eine wichtige ökologische Bedeutung zu.
Kornelkirschblüten mit ihrem Nektar sind für Insekten eine der ersten Nahrungsquellen nach dem Winter.
Sie sind viel zarter als die Blüten der Forsythie. Kleiner und weniger leuchtend, aber nicht minder schön. Sie stellen Pollen bereit, ein wichtiger Eiweisslieferant für Bienen etc. Und im Spätsommer reifen kleine, glänzend rote Früchte heran, die bei Mensch und Tier beliebt sind.
Mit ihrem säuerlich-fruchtigen Geschmack eignen sich Kornelkirschen vorzüglich für die Herstellung von Marmeladen, Gelees, Saft, Chutneys u.a.
Für Vögel sind sie eine willkommene Nahrung, um sich ein gutes Winterpolster anzulegen, ebenso für Nagetiere wie z. B. die Haselmaus oder den Siebenschläfer. Kornelkirschbüsche und -bäume bieten Vögeln Raum zum Nisten und allgemeinen Schutz.
Ein Buntspecht-Weibchen in einem Kornelkirschbaum
Kornelkirsche als Strauch, Hecke oder Baum
Mit ihrem dichten Wurzelsystem befestigen Kornelkirschen den Boden und schützen ihn somit vor Erosion.
Sie sind schnittfest, das heisst, nach dem Schneiden treiben sie immer wieder neu aus. Dadurch können sie auch gut als Hecken gestaltet werden. In Baumform wachsen sie eher gemächlich und werden bis zu 8 Metern hoch.
Insekten in Not
Da der Bestand an Bienen, und Insekten überhaupt, in den letzten Jahren beängstigend zurückgegangen ist, drängt sich vielleicht die Überlegung auf, was wir selbst gegen dieses Artensterben tun könnten.
Wer einen Garten besitzt oder einen anlegen möchte, kann bereits mit der Pflanzenauswahl viel Gutes bewirken.
Wie obiges Beispiel zeigt, wäre es im Grund genommen recht einfach, z. B. die eine oder andere Forsythie durch eine Kornelkirsche zu ersetzen.
Blühende Kornelkirschen im Garten sind auch wichtig für Insekten.
Der Vorzug einheimischer Gewächse
Einheimische Pflanzen haben grundsätzliche Vorteile gegenüber Züchtungen und allerlei Exoten. Sie ordnen sich am besten ins umliegende Ökosystem ein und bieten Fauna und Flora einen perfekt auf sie zugeschnittenen Lebensraum. Nach dem Motto: die passenden Pflanzen ziehen auch die passenden Tiere an.
PS zum Insektenschutz
Wenn einmal nicht so viel Zeit ist, den Garten zu pflegen, muss das nicht unbedingt ein Nachteil sein, im Gegenteil: Nicht «abgeräumte» Stauden und Stängel sind ausgezeichnete (Winter)quartiere für Insekten in allerlei Wachstumsstadien.
© haus-planen.ch / Tabea Räber – 19.2.2022
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